Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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132110Von der Zubereitung und dem Gebrauch
Wir wollen anieso verſchiedene Experimente, die insgemein mit dem
Magnetſtein gemacht worden, vorſtellig machen.
Das erſte und nutzlichſte iſt dasjenige, wie man die Com@aßnadeln
ſtreichen ſoll.
Wann man dieſes recht machen will, ſo ſtreichet man die Na-
del gelind, und ziehet ſolche nach der Länge 3.
oder 4. mal auf einem von denen
Polen des Magnets von der Mitten an bis zu äuſſerſt hinaus;
es iſt aber
hiebey zu merken, daß die Spitze von einer Compaßnadel, welche an ei-
nem Pol des Magnets geſtrichen worden, ſich nach derjenigen Weltge-
gend hinwende, die dem Polo, auf welchen die Nadel weiſet, auf der andern
Seite gegenüber ſtehet, wann man alſo haben will, daß das Ende der Nadel
ſich gegen Mitternacht kehre, muß ſolche auf dem Pol des Magnets, der ge-
gen Mittag ſiehet, geſtrichen werden.
Je länger die Nadeln ſind, je we-
niger haben ſelbige eine Vibration.
Dieſe wunderbare Richtung des Magnets und der geſtrichenen Nadel
gegen die Weltpole iſt in Eurova nur von ungefehr 200.
Jahren her be-
kannt, wovon die Schiffleute die vornehmſte Wiſſenſchaft ihrer Routen in
den gtoſſen Schiffahrten herholen.
Dieſes iſt dabey gar unbequem, daß
die Magnetnadel ſich nicht allezeit accurat gegen die Weltpole richtet, ſon-
dern daß ſie bald mehr bald weniger gegen Morgen oder gegeu Abend abgeht,
daß alſo ihre Abweichung nicht überall einerley Gleicheit behält.
Anno 1610.
declinirte ſolche zu Paris um 8. Grad von Mitternacht gegen Morgen, Anno
1658.
declinirte ſelbige allda im geringſten nichts, Anno 1709. declinirte ſel-
bige um 10.
Grad 15. Minuten gegen Abend und Anno 1716. über 12.
Grad und 15.
Minuten ebenfalls gegen Abend.
Auſſer der Abweichung der Compaßnadel verſpühret man auch dabey
eine Inclination, das iſt, daß eine Magnetnadel, indeme ſie auf ihrer Spi-
tzen in gleichen Gewicht vor dem Streichen ſtehet, ihr gleiches Gewicht im
Streichen verlieret, und das Ende davon, welches in dieſem Land gegen
Norden ſich wendet, hänget gegen die Erde zu, gleichſam als wann ſie ſchwee-
rer auf dieſer Seiten worden wäre.
Dieſe Inclination wird immer gröſſer,
je näher man gegen die Polos kommt, und kleiner, wann man gegen den Æqua-
torem zu, gelanget, ſo daß unter der Æquinoctial - Linie die Nadel ſich im
Gleichgewicht befindet:
Wann man über die Linie gekommen iſt, um gegen
den mittägigen Theil der Welt zu reiſen, alsdann fänget an das andere End
der Nadel, das gegen den ſüdlichen Pol zu ſiehet, gegen die Erde zu ſich ab-
wärts zu neigen, alſo daß die Schiffleute bald an das eine Ende der Nadel,
bald an das andere ein wenig Wachs kleben müſſen, damit ſelbige im Gleich-
gewicht ſtehe.
Je mehr der Magnet, auf welchem man die Nadel ſtreichet,
Kraft hat, je mehr machet er, daß ſelbige ſich unterwärts neiget.
Man machet auch mit Fleiß beſondere Nadeln, mit welchen dieſe Inclina-
tion obſerviret werden kann.
Es iſt ein ſehr gleiches Stück Stahl, durch
deſſen Mitte winkelrecht ein meßinger Draht gehet, mit welchem man

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