Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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139129 anregt und ſo gewiſſermaßen ſeinen Geiſt zum Tageswerk auf-
weckt.
— Der ebenſo geiſtvolle wie kenntnisreiche Naturforſcher
Moleſchott ſchrieb den ſehr verbreiteten Kaffeegenuß in neuerer
Zeit dem Bedürfnis nach geiſtiger Regung zu, die das Leben
der Gegenwart in höherem Maße erfordert, als das Leben in
vergangenen Zeiten.
IV. Nützlichkeit und Schädlichkeit des Kaffees.
Da nun der Kaffee die Eigenſchaft hat, die Nerventhätig-
keit anzuregen, läßt es ſich von ſelbſt leicht erklären, daß er
in vielen Fällen eher ſchädlich als nützlich iſt.
Phlegmatiſche
Naturen bedürfen des Kaffees und trinken ihn auch gerne,
weshalb er auch in Deutſchland ſowie im Orient außerordent-
lich beliebt iſt und in ungeheurer Menge getrunken wird.
Auf-
geregten Naturen aber iſt er eher ſchädlich, und darf deshalb
nur ſehr wäſſerig von ihnen genoſſen werden.
Lebhaften Kin-
dern ſagt der Kaffee nicht zu, und es iſt Unrecht, ſie zum Genuß
desſelben zu zwingen, dahingegen iſt es alten Leuten, die einer
Auregung der träge gewordenen Nerventhätigkeit bedürfen, nicht
zu verdenken, wenn ſie der Kaffeekanne ſtark zuſprechen.
Es iſt üblich, dem Kaffee in ärmeren Haushaltungen etwas
Cichorien zuzuſetzen.
Daß dieſe ſchädlich iſt, läßt ſich eigent-
lich nicht ſagen;
aber jedenfalls iſt ſie ein ſchlechter Erſatz für
den Kaffee, weil ſie nichts von den wirkſamen Beſtandteilen
des Kaffees enthält, und der Gebrauch der Cichorien hat durch-
aus nichts Empfehlenswertes an ſich.
Dahingegen hat das
Miſchen des Kaffees mit Milch und das Verſüßen durch Zucker
einen ſehr richtigen Grund.
Milch und Zucker ſind gute Nah-
rungsmittel.
Die Milch hat die Beſtandteile des Blutes, und
der Zucker wird im Körper in Stoffe umgewandelt, die für
das Leben des Menſchen durchaus notwendig ſind.
Da man
A. Bernſtein, Naturw, Volksbücher.

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