Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

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              <pb o="40" file="0139" n="139" rhead="Von vndern Läuffen/Streichen vnd Außfällen."/>
            den vnd oben/ vnd bleibt für ſich ſelbs: </s>
            <s xml:id="echoid-s2477" xml:space="preserve">Inn ſolchen Lauffgräben kan man den Feindt noch
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            lang zuruck halten/ auch bald bey jhm ſein. </s>
            <s xml:id="echoid-s2478" xml:space="preserve">Das iſt die beſte anzeigung/wie ein Gewaltiger
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            Lauff geordnet werden ſoll/vñ kan durch verſtändige in allem/ſein beſſerung geben werden/
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            auch iſt mit zu zuſehen/ dz allwegen vmb ein Veſtung/der Baw vñ Lauff/ auch der Boden
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            inein gleiche höhe geordnet werde/ es ſey dann do es nicht mügliche iſt/ Doch wolte ich kein
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            in ein gleiche höhe geordnet werde/ es ſey dann do es nicht mügliche iſt/ Doch wolte ich kein
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            tieffe außwendig auß füllen laſſen/ aber höhenen ſchleiffen vnd hinweg führen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2480" xml:space="preserve">Nun kommeich an die Abdachung vnd Deckung des Lauffgrabens/vñ der Veſtung/
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              Deckung des Lauff-
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              grabens.</note>
            die muß abermahlen jhr Ordinantz haben/ die ziehe ich/ auß dem Centro deß Bollwercks B
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            wie die Linien mit Lit. </s>
            <s xml:id="echoid-s2481" xml:space="preserve">H zuſehen kompt/vndlaufft die Linien deß auſſern Bodens fort/biß
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            zum auſſerſten ſpitz/vor dem lauff ins Feld/aber mit ſolchem vortheyl/ daß die gantz Linien/
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            deß auſſern bodens / biß zũ auſſerſten ſpitz/ vor dem lauff der Bollwerck/mit gewalt jhr Ge-
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            ſicht dahin wendt/ vnd hinder deren ligt/ daß ſich nichts da erhalten kan/ nicht allein daß
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            man von obenherab/ ſonder nach der ſeiten/ daß gantz Bollwerck vnd Caualier durchauß
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            wol beſtreichen kan/ nicht allein auß dem Centro / ſonder allen Geſichten von vnden vnnd
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            oben/welches dem Feindt vornen vnd auff der ſeiten ligt/ vnd jhnen mit gewalt zuruck halt/
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            Alſo daß er ſich des Lauffs vnd Abdachung müſſigen muß/ſolches kan weder an ſtumpffen/
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            noch ſpitzen wehren zuwegen brachtwerden/ Derhalben dieſelbigen/ ſo die Läuff vnd Ab-
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            dachungen nur für ſich hinauß ſchütten/ es dahin richten / dz man weder vornen noch nach
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            der ſeiten zum Feindt ledig kommen kan / ſonder ſolche ſchüttung dem Feindt nur zum vor-
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            theyl/vnd ſich darinn zuuerſchantzen dient/ welches an jhren Viſierungen/ Gebäwen vnd
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            Rathſchlägen/ wie dann ahn ſehr vielen fürnemmen Veſtungen/zuſehen iſt/ vnd hier auff
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            nicht vil achtung iſt geben worden.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2483" xml:space="preserve">Dieſe Linien H deß auſſern Lauffs vnd abſchneidung der Dachung ins Feldt/ muß
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              dachter Deckung
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              hinauß.</note>
            nit allein außwendig dem boden gleich außlauffen / ſonder ein Schuh 4. </s>
            <s xml:id="echoid-s2484" xml:space="preserve">oder 5. </s>
            <s xml:id="echoid-s2485" xml:space="preserve">in boden
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            vnderſich fahren/ vnd dann die Erden ſo zu hoch iſt / ein 3. </s>
            <s xml:id="echoid-s2486" xml:space="preserve">oder 400. </s>
            <s xml:id="echoid-s2487" xml:space="preserve">hinauß ins Feldt dem
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            Feindt hinweg nemmen/vnd in die Veſtung/zu den Wählen/vnd anderm brauchen/dann
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            gewonlichen dieober Erdẽ die beſte iſt / die vndere Kieſig vñ Sandiger/ oder ſie ſeye wie ſie
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            wolle / will der Feindt do Schantzen bawen/ oder Bollwerck da aufführen/ hat er ſo viel ein
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            Niderigern boden/vnd muß widerumb von newem die Erden dahin bringen/vnd deſto hö-
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            her bawen/ vnd iſt die beſte Erden hinweg/ vnd hab ich ſolche inwendig am Baw/ kompter
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            dann zu tieff/hat er ſchon Waſſer/oder muß die Erden von auſſen weit herzu treiben/Der-
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            halben was man dem Feindt für Erden außwendig nemmen kan/ ſo dem Feindt zu nach-
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            theyl/vnd der Veſten zum beſten kompt/ ſoll man thun/ vnd mit derſelbigen den Lauff/ Ab-
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            dachung/vñ anders bawen: </s>
            <s xml:id="echoid-s2488" xml:space="preserve">Vnd ſehen daß am Baw an ſolchem kein mangel erſcheine/ſon-
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            der alles recht geordnet werde/ vnd iſt ſolches an diſem Durchſchnitt/ wie es Punctiert iſt/
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            vnd oben hinweg genommen werden ſoll/ wie mit Lit. </s>
            <s xml:id="echoid-s2489" xml:space="preserve">N bezeichnet/ zuſehen/ deßgleichen
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            im Kupfferblatt Num. </s>
            <s xml:id="echoid-s2490" xml:space="preserve">9. </s>
            <s xml:id="echoid-s2491" xml:space="preserve">bey Num. </s>
            <s xml:id="echoid-s2492" xml:space="preserve">21. </s>
            <s xml:id="echoid-s2493" xml:space="preserve">angezeigt iſt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2495" xml:space="preserve">Dieweil ich dem Feind alſo viel Erden genoſñen hab / vnd er ſieh auff der duſſern hö-
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            he/ſo ich hab ligen laſſen/in der weiten halten will/ muß ich ſolches geſchehen laſſen / er wird
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            mir aber von dannen nit viel oder wenig ſchaden zufügen können/ oder muß mit groſſer
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            mühe vnd arbeyt zu mir bawen/vnd den Boden von newem widerumb erhöhen.</s>
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