Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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nun des Nachts keine Nahrung zu ſich genommen und demnach
den
Verluſt, den das Blut durch Ausdünſtung und die Atmung
erlitten
hat, erſetzen muß, ſo iſt Milch und etwas Zucker im
Kaffee
durchaus zu empfehlen.
Namentlich darf man es den
Kindern
nicht als Leckerei auslegen, wenn ſie ſüßen Milchkaffee
lieben
.
Die Natur hat ihnen nicht umſonſt das Wohlgefallen
am
Zucker verliehen, er iſt ihnen in der That nötig, weil
ihr
Puls ſchneller, ihre Atmung ſtärker ſein muß, um ihren
Umſatz
der Speiſen in Körperteile zu befördern, und um ihr
Wachstum
zu unterſtützen.
Freilich bedarf auch der Erwachſene
des
Zuckers, aber bei dieſem bildet ſich der Zucker auch aus dem
Stärkemehl
, das er in den Speiſen genießt.
Da aber hierzu
erſt
eine Thätigkeit der Verdauungswerkzeuge nötig iſt, ſo
erleichtert
man den Kindern die Verdauung, wenn man
ihnen
ſtatt des Stärkemehls fertigen Zucker giebt.
Es giebt
viel
Krankheiten, namentlich die unter Kindern der Armen
häufige
engliſche Krankheit, welche mitverſchuldet iſt durch den
Genuß
von Brot und Kartoffeln, die Stärkemehl enthalten,
welches
aber bei den ſchwachen Verdauungswerkzeugen der
Kinder
nicht genügend verdaut und in Zucker umgewandelt
werden
kann.
Es bleibt dann als Ballaſt im Magen lange
liegen
, ſtrengt die Verdauungskräfte in zu hohem Grade an,
ohne
daß der Ernährung dafür der entſprechende Gewinn ge-
boten
wird.
Die Kinder werden deshalb ſchwächlich, magern
ab
und erkranken leicht an den verſchiedenſten Leiden.

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