Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

Table of contents

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[211.] XXII. Von der Diffuſion flüſſiger Körper.
[212.] XXIII. Wie Chemie und Elektrizität mit ein- ander verwandt ſind.
[213.] XXIV. Die chemiſchen Wirkungen elektriſcher Ströme.
[214.] XXV. Von der elektro-chemiſchen Kraft.
[215.] XXVI. Die Erklärung der chemiſchen Er- ſcheinungen durch elektriſche Kräfte.
[216.] XXVII. Erklärung der chemiſchen Verbindungen und Trennungen nach der elektro-chemiſchen Lehre.
[217.] XXVIII. Die Galvano-Plaſtik.
[218.] XXIX. Von der galvaniſchen Verſilberung.
[219.] XXX. Von der Bereitung der Verſilberungs- Flüſſigkeit.
[220.] XXXI. Einrichtung des Apparats zum Verſilbern.
[221.] XXXII. Etwas von der galvaniſchen Vergoldung.
[222.] XXXIII. Merkwürdige weitere Verſuche.
[223.] XXXIV. Schlußbetrachtung.
[224.] Druck von G. Bernſtein in Berlin.
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151141 liche Kur nicht mehr im ſtande, Speiſen zu verdauen, wenn er
dem Magen die Aufreizung durch Branntwein entzieht.
Der
ſchwache Magen aber wird durch die Gewöhnung immermehr
geſchwächt;
was ſonſt ein wenig Branntwein bewirkt hat, muß
nun ſchon eine größere Portion zu Wege bringen, und da dies
ſo immer weiter fort geht, muß endlich aus dem Trinker
ein Säufer werden.
Es iſt gut, daß man die ſchrecklichſten Folgen etwas näher
kennen lernt, ſich ſo klar wie möglich über dieſen Zuſtand
macht, und die Umſtände genau erwägt, welche ihn leider
Gottes ſo oft herbeiführen, und zwar am allermeiſten bei der
armen, arbeitenden Klaſſe.
Der Zuſtand eines Betrunkenen iſt wohl zu unterſcheiden
von dem Zuſtand eines wirklichen Trunkenbolds.
Der Be-
trunkene hat Alkohol genoſſen;
dieſer geht ins Blut über, ge-
langt mit dieſem in das Gehirn und reizt die Nerven zu er-
höhter Thätigkeit an.
Die Nerven des Herzens werden davon
angeregt und verurſachen einen heftigen Herz- und Pulsſchlag.
Das Blut ſtürmt durch den Körper und verurſacht das An-
drängen desſelben nach dem Gehirn.
Dadurch entſtehen Sinnes-
täuſchungen und Verwirrungen der Vorſtellungen, Funken vor
den Augen, Ohrenſauſen, Schwindel, der den Gang unſicher
macht, Röte der Haut und der Augen, vermehrte Ausdünſtung
der Haut, erhöhte Thätigkeit der Lungen und ſchleuniges, kür-
zeres Atmen, zuweilen Erregung des Gemütes zu Zorn und
Verdunkelung des Urteils, durch welche der Trunkene ſich über-
mäßige Kräfte zutraut.
Schreitet der Trunkene fort, ſo nehmen
die Erſcheinungen und auch der Schwindel überhand, und das
leiſeſte Hindernis macht den Trunkenen ſtolpern und fallen, ſo
daß er ſich endlich nicht mehr aufrichten, auch nicht einmal
ſitzen kann, bis er, daliegend, in Bewußtloſigkeit verſinkt und
ihn als Wirkung der höchſten Aufregung eine Abſpannung be-
fällt, die ihn für alles gleichgiltig macht.
Endlich

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