152130Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Inſtrumenten.
Dritter Nutz.
Auf einer geraden Linie, aus einem auf ſelbiger gegebenen
Punct eine Perpendicularlinie aufzurichten.
Punct eine Perpendicularlinie aufzurichten.
Es ſeye die gegebene Linie A B und das gegebene Punct C.
Man ſtecke einen Stab in Punct C, wie auch zween andere, als E, D,
11Tab. XI.
Fig. 1. aufeben derſelben Linie in gleicher Weite von beſagtem Puncte C ein, nehme
eine Schnur, welche an beyden Enden alſo geknüpft iſt, daß ſie eine kleine
Schlinge gebe, die man an die Stäbe ſtecken könne, dieſe Schnur leget man
in zween gleiche Theile zuſammen, und machet in der Mitte ein Zeichen,
endlich thut man die Schlingen oder Schleifen die zu Ende der Schnur ſind,
um die Stäbe E und D, hält in der Hand das Mittel von beſagter Schnur,
(ſein gleich angezogen,) an, und ſtecket in die Ekde einen Stab, wie F,
ſo wird die Linie F C die Perpendicularlinie auf A B, ſeyn.
11Tab. XI.
Fig. 1. aufeben derſelben Linie in gleicher Weite von beſagtem Puncte C ein, nehme
eine Schnur, welche an beyden Enden alſo geknüpft iſt, daß ſie eine kleine
Schlinge gebe, die man an die Stäbe ſtecken könne, dieſe Schnur leget man
in zween gleiche Theile zuſammen, und machet in der Mitte ein Zeichen,
endlich thut man die Schlingen oder Schleifen die zu Ende der Schnur ſind,
um die Stäbe E und D, hält in der Hand das Mittel von beſagter Schnur,
(ſein gleich angezogen,) an, und ſtecket in die Ekde einen Stab, wie F,
ſo wird die Linie F C die Perpendicularlinie auf A B, ſeyn.
Man miſſet nach einem andern Weg aus dem gegebenen Punct C der
22Fig. 2. Linie A B, auf welche Seite man will, vier Schuh oder vier Toiſen, und
ſtecket da den Stab G ein, nimmt hernach eine Schnur, welche 8. derglei-
chen ſolche Maaße, das iſt Schuch oder Toiſen, in ſich begreifet, thut die eine
Schlinge von der Schnur um den Stab C, die andere aber um den Stab
G, ſpannet endlich dieſe Schnur aus, daß drey von dieſen Theilen auf der
Seite des Puncts C ſeyn, und die 5. andern auf der Seite von G, und ſte-
cket den Stab H ein, ſo wird die Linie C H die Perpendicularlinie auf A B
ſeyn.
22Fig. 2. Linie A B, auf welche Seite man will, vier Schuh oder vier Toiſen, und
ſtecket da den Stab G ein, nimmt hernach eine Schnur, welche 8. derglei-
chen ſolche Maaße, das iſt Schuch oder Toiſen, in ſich begreifet, thut die eine
Schlinge von der Schnur um den Stab C, die andere aber um den Stab
G, ſpannet endlich dieſe Schnur aus, daß drey von dieſen Theilen auf der
Seite des Puncts C ſeyn, und die 5. andern auf der Seite von G, und ſte-
cket den Stab H ein, ſo wird die Linie C H die Perpendicularlinie auf A B
ſeyn.
Vierter Nutz.
Aus einem auſſerhalb der Linie gegebenen Punct eine Per-
pendicularlinie herunter fallen zu loſſen.
pendicularlinie herunter fallen zu loſſen.
Es ſeye die gegebene Linie A B und das auſſerhalb der Linie gegebene
33Fig. 3. Punck F.
33Fig. 3. Punck F.
Man lege eine Schnur zuſammen, daß ſie zween gleiche Theile gebe,
mache das Mittel an dem Stab F an, und ſpanne die zween halben Thei-
le aus, welche ſo groß ſeyn müſſen, daß deren Ende die Linie A B erreichen
können, man ſtecke ferner Stäbe ein, nemlich einen bey jedem Ende der
Schnur, und theile ihre Weite in zween gleiche Theile, welches vermittelſt
einer Schnur, die ſo lang, als die Weite A B iſt, geſchehen kann, lege ſo
dann ſelbige in zween gleiche Theile zuſammen, und ſtecke endlich ei-
nen Stab C in der Mitte ein, ſo wird di@ Linie C F per-
pendicular auf A B ſtehen.
mache das Mittel an dem Stab F an, und ſpanne die zween halben Thei-
le aus, welche ſo groß ſeyn müſſen, daß deren Ende die Linie A B erreichen
können, man ſtecke ferner Stäbe ein, nemlich einen bey jedem Ende der
Schnur, und theile ihre Weite in zween gleiche Theile, welches vermittelſt
einer Schnur, die ſo lang, als die Weite A B iſt, geſchehen kann, lege ſo
dann ſelbige in zween gleiche Theile zuſammen, und ſtecke endlich ei-
nen Stab C in der Mitte ein, ſo wird di@ Linie C F per-
pendicular auf A B ſtehen.