Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

Table of contents

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[161.] Berlin.
[162.] Inhaltsverzeichnis.
[163.] I. Die Erſcheinungen des Galvanismus.
[164.] II. Was man unter galvaniſcher Kette verſteht.
[165.] III. Wie man eine Voltaſche Säule herſtellt und was man an ihr bemerken kann.
[166.] IV. Die Wirkung des Galvanismus auf den lebenden Körper.
[167.] V. Der elektriſche Funke.
[168.] VI. Die galvaniſche Hitze.
[169.] VII. Das elektriſche Licht.
[170.] VIII. Die praktiſche Verwendung des elektriſchen Lichtes.
[171.] IX. Die chemiſche Wirkung des elektriſchen Lichtes.
[172.] X. Die Wirkung des elektriſchen Stromes auf Eiſen.
[173.] XI. Die Anwendung der elektromagnetiſchen Kraft.
[174.] XII. Drehende Bewegung der Elektromagneten.
[175.] XIII. Die elektriſchen Telegraphen.
[176.] XIV. Die Telegraphen von Siemens und Halske.
[177.] XV. Der Schreibe-Telegraph.
[178.] XVI. Berichtigung einer zu weit getriebenen Theorie über die elektriſche Ausgleichung.
[179.] XVII. Die elektromagnetiſchen Uhren.
[180.] XVIII. Die Induktionselektrizität und das Geheimnis des Telephons.
[181.] XIX. Die Erklärung des Telephons.
[182.] XX. Das Mikrophon.
[183.] XXI. Der Phonograph.
[184.] XXII. Betrachtungen über den Phonographen.
[185.] XXIII. Die Elektrizität in den Muskeln und Nerven.
[186.] Druck von G. Bernſtein in Berlin.
[187.] Naturwiſſenſchnftliche Volkshücher von A. Bernftein. Fünfte, reich iſſuſtrierfe Aufſage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Potonié und R. Hennig. fünfter Teil.
[188.] Berlin. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.
[189.] Inhaltsverzeichnis.
[190.] I. Von den chemiſchen Kräften.
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XI. Notwendigkeit der verſchiedenartigſten Koſt.
Man halte es nicht für eine bloße Leckerei, wenn der
Menſch wähleriſch in Speiſen iſt und von der verſchieden-
artigſten Koſt ſeine Nahrung zieht.
Der menſchliche Leib iſt die verwandelte Speiſe, die er
ſelber gegeſſen hat.
Nun iſt es zwar richtig, daß man auch
von Brot und Waſſer eine Zeitlang leben kann, aber das
Weſen des Menſchen iſt ſo mannigfaltig, ſeine Eigenſchaften
ſind ſo außerordentlich vielfältig, ſein Thun und Laſſen, ſeine
Leidenſchaften und ſein Trieb, ſein Begehren und ſein Wollen,
ſein Schaffen und Denken ſind ſo unendlich an Verſchiedenheit
und ſo reich an Veränderungen, daß der Leib, der der Träger
all dieſer Verſchiedenheiten iſt, in der That auch aus dem
verſchiedenartigſten Material gebildet werden muß.
Man hat die Beobachtung gemacht, daß Tiere, die nur
eine und dieſelbe Nahrungskoſt haben, ſehr weſentlich ärmer
an Geiſt ſind als Tiere, die reichhaltigere und verſchiedenere
Speiſen zu ſich nehmen.
Ja, es iſt erwieſen, daß die Speiſe
die Natur der Tiere vollſtändig umwandelt und ſie zu andere.
Weſen macht. Mit Recht leitet der geiſtvolle Moleſchott ſein
vortreffliches Werk:
“Lehre von den Nahrungsmitteln” mit
folgenden Worten ein:
“Die Nahrung hat die wilde Katze zur
Hauskatze gemacht”, und beweiſt dadurch, wie die Nahrung die
Natur der Tiere ändert, ja ihren Leib völlig umgeſtaltet.

Wenn aber der ziviliſierte Menſch ein anderes und höheres,
geiſtiger belebtes Weſen iſt, als der Wilde, ſo hat man Ur-
ſache, dies auch dem Trieb zuzuſchreiben, der den Menſchen
lehrt, in ſeinen Speiſen nicht auf das Einfachſte herabzuſinken,
ſondern durch die mannigfachſte Koſt ſeinem Leibe die mannig-
fachſten Eigenſchaften zu verleihen.
Die Natur ſelber aber hat dem Menſchen die untrüg-
lichſten Merkmale verliehen, daß ſie es für gut hält, wenn er
verſchiedenartige Speiſen genieße.

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