Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5
,
1897
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">Bevor aber das Fleiſch ins Kochen kommt, löſt ſich von
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der Oberfläche desſelben das Eiweiß des Fleiſches ab und ver-
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miſcht ſich mit dem Waſſer, und dies giebt der Fleiſchbrühe
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die eigentliche Kraft, die ernährend wirkt. </
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">Später, wenn das
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Waſſer kocht, gerinnt das Eiweiß, die Brühe wird weiß, als
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ob das Weiße von Eiern darin wäre, und aus dem Innern
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des Fleiſches entweicht nun immer mehr dieſer Stoff und macht
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die Brühe immer kräftiger. </
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">Während deſſen aber zerfließt das
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Fett des Fleiſches und löſen ſich die Salze desſelben auf, ſo
<
lb
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daß eine gute Brühe zwar dem Fleiſch viel von ſeiner Kraft
<
lb
/>
entzieht, aber die Kraft bleibt in der Brühe, und das Fleiſch
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lb
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wird durch das Kochen zerteilbarer für die Zähne und ver-
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lb
/>
daulicher für den Magen. </
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">Inzwiſchen wird keine Hausfrau
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vergeſſen, das Kochſalz reichlich hinzuzuthun. </
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">Dieſes löſt ſich
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ſchnell im Waſſer auf; </
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">aber in demſelben Maße, wie das
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Fleiſch Teile ausſcheidet und dem Waſſer abgiebt, in demſelben
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/>
Maße nimmt das Fleiſch Kochſalz in ſich auf, wodurch es nicht
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/>
nur ſchmackhafter und verdaulicher, ſondern auch
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sp
">nahrhafter</
emph
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wird. </
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">Denn ſowohl die Gewebe des menſchlichen Körpers,
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wie das Blut und namentlich die Knorpel bedürfen zu ihrer
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Bildung des Salzes. </
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">Ein guter Landwirt miſcht daher auch
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gerne einige tüchtige Hände voll Salz unter das Futter der
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Tiere, und die Erfahrung lehrt, daß ſie dadurch ſtark und
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lb
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wohlgenährt werden.</
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">Freilich kommen Fälle vor, wo man weniger eine gute
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Brühe und das Fleiſch ſelber dafür kräftiger haben will. </
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preserve
">In
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ſolchem Falle darf die Hausfrau das Fleiſch nicht mit kaltem
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Waſſer beiſetzen, ſondern mit kochendem Waſſer. </
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preserve
">So wie das
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Fleiſch ins kochende Waſſer kommt, gerinnt das Eiweiß auf
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lb
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der Oberfläche des Fleiſches und verſchließt dasſelbe, daß es
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nicht die Nahrungsſtoffe aus dem Innern frei läßt. </
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">Auch das
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Braten im Ofen, wo das Fleiſch nicht vom Waſſer bedeckt
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wird, bringt dieſelbe Wirkung hervor. </
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">Richtiger und </
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