Adams, George, Versuch über die Elektricität, worinn Theorie und Ausübung dieser Wissenschaft durch eine Menge methodisch geordneter Experimente erläutert wird, nebst einem Versuch über den Magnet
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            nun derſelbe von einem dünnen elektriſchen Ueberzuge, oder
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            von der unvollkommen leitenden Natur der Fläche, wie
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            bey trocknem Holz, Marmor @. </s>
            <s xml:id="echoid-s2211" xml:space="preserve">herrühren), ſo kann
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            dieſer Widerſtand, verbunden mit dem, obgleich gerin-
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            gen, Zwiſchenraume zwiſchen beyden Platten, von der ge-
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            ringen Intenſität der Elektricität in der Metallplatte nicht
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            überwunden werden. </s>
            <s xml:id="echoid-s2212" xml:space="preserve">Daher giebt dieſe Platte der un-
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            tern Fläche keinen Funken (es müßte denn ihre Elektrici-
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            tät ſehr ſtark, oder ihr Rand nicht wohl abgerundet ſeyn)
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            und behält vielmehr ihre Elektricität; </s>
            <s xml:id="echoid-s2213" xml:space="preserve">daß alſo das Elek-
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            trometer, wenn man ſie von der untern Platte abhebt, bey-
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            nahe wieder auf ſeine vorige Höhe ſteigt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2214" xml:space="preserve">Die elektriſirte
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            Platte kann ſogar mit der unvollkommen leitenden Fläche
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            in Berührung gebracht werden, und eine Zeit lang in
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            dieſer Stellung verbleiben; </s>
            <s xml:id="echoid-s2215" xml:space="preserve">in welchem Falle die Intenſi-
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            tät beynahe bis auf Nichts herabſinkt, und daher die Elek-
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            tricität nur ſehr langſam in die untere Platte übergeht.
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            <s xml:id="echoid-s2216" xml:space="preserve">Ganz anders aber iſt der Fall, wenn bey Anſtellung dieſes
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            Verſuchs die elektriſirte Metallplatte die untere mit der
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            Schärfe des Randes berührt; </s>
            <s xml:id="echoid-s2217" xml:space="preserve">denn alsdann iſt ihre Inten-
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            ſität größer, als wenn ſie flach liegt, wie das Elektrometer
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            zeigt, die Elektricität überwindet alſo den ſchwachen Wi-
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            derſtand, und geht in die untere Fläche über, auch wohl
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            durch einen dünnen elektriſchen Ueberzug, weil die Elek-
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            tricität der einen Platte von der Elektricität der andern
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            nur im Verhältniß der Menge von Oberfläche, welche ſie
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            einander innerhalb einer gegebenen Diſtanz entgegenſtel-
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            len, im Gleichgewicht erhalten wird, daß ſich alſo die
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            Elektricität gar nicht zerſtreuet, wenn die Platten einan-
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            der flach und in vielen Punkten berühren. </s>
            <s xml:id="echoid-s2218" xml:space="preserve">Dieſes an-
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            ſcheinende Paradoron erklärt ſich ſehr deutlich aus der
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            Theorie der elektriſchen Atmoſphären.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2220" xml:space="preserve">Noch ſonderbarer ſcheint es, daß nicht einmal die
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            Berührung mit dem Finger oder mit einem Metallſtabe,
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            die Metallplatte ihrer ganzen Elektricität beraubt, wenn
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            ſie auf der untern Fläche aufſtehet; </s>
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