Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5
,
1897
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haben, daß man bei großer Ermüdung das Gefühl der Trocken-
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heit im Munde verſpürt und ein Stückchen Semmel einem ſo
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ausgetrocknet vorkommt, daß es, wie man ſich ausdrückt, im
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Halſe ſtecken bleibt. </
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">Wie es mit dem Speichel iſt, ſo iſt es
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lb
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mit den anderen Verdauungsflüſſigkeiten, und oft fühlt man in
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ſolchen Fällen, daß ein Biſſen im Magen wie ein Stein liegt,
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der erſt durch einen Trunk aufgeweicht werden müßte.</
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">Es iſt daher wichtig, vor dem Eſſen ein wenig zu ruhen,
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während desſelben nicht andere Arbeiten vorzunehmen und
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hauptſächlich nach dem Eſſen den Körper nicht äußerlich anzu-
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ſtrengen. </
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">Das Eſſen iſt eine innerliche Arbeit, und man ſoll
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möglichſt bei dieſer nicht zugleich äußerlich arbeiten. </
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">Die Er-
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fahrung werden wohl ſchon viele gemacht haben, und ſie iſt von
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der Wiſſenſchaft beſtätigt, daß ſich ſelbſt im heißeſten Sommer
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kurz nach dem Eſſen der Echweiß verliert; </
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">Beweis genug, daß
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bei der Thätigkeit der inneren Organe die äußeren ruhen müſſen.
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lb
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nötig, und dieſe Ruhe iſt es, die uns auch nach Tiſch träge
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lb
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macht und uns die Neigung giebt, ein wenig zu ſchlummern.</
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">Aber auch nur ein wenig. </
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">Selbſt diejenigen, die ſich
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lb
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daran gewöhnt haben, fühlen es, daß ſie mit einem halb-
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lb
/>
ſtündigen Halbſchlummer genug haben und daß ſie unerquickt
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lb
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ſind, wenn ſie lange ſchlafen.</
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">Der Grund hiervon iſt folgender:</
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">Der Verdauungsprozeß im eigentlichen Sinne geſchieht
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auf chemiſchem Wege, durch Auflöſung der Speiſen vermittelſt
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des Magenſaftes. </
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preserve
">Dieſe Verdauung wird aber befördert durch
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Bewegungen des Magens, der die Speiſen von einer Seite
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zur anderen hinſchiebt und ſie unter einander bringt und zu
<
lb
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einem Ballen umgeſtaltet, deſſen einzelne Teile verſchmolzen
<
lb
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ſind. </
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">Zu dieſem erſten Akt der Verdauung iſt die Ruhe zu-
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träglich, und darum iſt der Schlaf während dieſer Zeit ſo ſüß
<
lb
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und angenehm. </
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preserve
">— Zur weiteren Verdauung jedoch iſt </
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