Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

Table of contents

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[171.] LIT. C.D.F.
[172.] LIT. H.
[173.] Das Achte Capitul. Von Hand/ auch Puluermühlen/Cyſternen/ vnd anderm/wie die gemacht/vnd geord-net werden.
[174.] LIT. O.
[175.] LIT. P.
[176.] LIT. Q.
[177.] Wer GDTT vertrawt/ Hat wol gebawt.
[178.] Eegiſter/alles deſſen/ſo in diſem Buch/vnd den dreyen Thetlen gehandlet würdt/ nach ordnung der Capitul/beſchriben. Im Erſten Theyl.
[179.] ENDE.
[180.] Erinnerung an den Leſer/ auch den Buchbinder.
[181.] Taffelwohindie Kupfferſtuck ſollen gchefft vnnd gelegt werden.
[182.] ENDE.
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            iſt der Stand nicht alſo weit vnd breit/das der an vnd Ablauff einander weichen könne/ſon-
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            der werden den Ablauff/ biß der etwas ab koſñe/ vnd anlauffen kan/ erwarten müſſen/ſonſt
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            würde dem Feind im doppeln lauffen ſehr vil Volcks zu grund gehn / in welchem Ablauff/
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            man jhnen abermahl das Valete, von allen Wehren nach ſchicken/ vnd inn der weil in der
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            Veſtung ebenmäſſig/ auff allen ſtänden friſch Volck geordnet/ vnd daß Geſchütz abgekült
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            werden kan. </s>
            <s xml:id="echoid-s3113" xml:space="preserve">Lauffen nun die andern/auch alſo/wie die vorigen/ an/ ſo werden die ebenmäſ-
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            ſig entpfangen / darumb alles wie vorgemelt fleiſſig verordnet vnd beſtelt ſein vnd werden
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            muß/auff daß/ wie es einem Hauffen geht/ dem andern/ vnd dritten/ auch dergleichen be-
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            gegnetwerde/ dann der kein andern weg als bald kan anderswa her neſñen/dann den er erſt-
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            mahlen/darzu geordnet/ vnd mit groſſer mühe erobert hat/ wie zuvoran gemelt.</s>
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            Veſtungen hat müſſen abziehen / die den ſechſten oder achten theyl / weder an Gebäwen/
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            Wählen/Caualiern/ Bollwercken/ Streichen/ Gräben/ nidern vnd obern Läuffen/ Auß-
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            fällen/ Abdachungen / nach anderm vortheyl alſo verſehen geweſen/ auch im Schieſſen
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            Streichen / ſprengen ſolchen vortheyl nicht gehabt haben / was will dann ein Feind an ei-
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            nem ſolchen werck außrichten/da ein Mann/auch in der Gegenwehr beſſer iſt/ dann drauſ-
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            ſen zehen ſein? </s>
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            genugſam vermelt iſt.</s>
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          auffden ſordern obern Stand käme/ jhme droben mit
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            was man da vornemmen müßte/ oder ſolte? </s>
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            ſolte / müßte zuvoran / wann es beſchoſſen/ ſo weit es offen/ ein newe
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            Schantz oder Bruſtwehr herumb geführt werden/ oder ein Schantz
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            Caualiers gezogen/ vnd das Geſchütz dahien geſtelt werden/ ſolche
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            Schantz kan man auch zuvor/ ſo bald der Feind dz Bollwerck öffnet/
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            Bawen/vnd alda mit den kurtzen Streichbüchſen/ inn den Feind arbeiten/ auch mit Fewr-
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            werck/Sprengen vnd andern Gegenwehr thun/wann er aber alſo ſtarck die Wehr erſtiege/
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            vberdie Schantz käme/ biß auff den fordern Stand/ alda er ſich kurtz beſinnen muß/ waer
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            hienauß vnd auff welche ſeit er ſich begeben wölle? </s>
            <s xml:id="echoid-s3120" xml:space="preserve">will er ſich auff beyde ſeiten thun / ſo
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            Schwechter ſich hefftig / will er ſich gegen der Schantz vnd dem Geſchütz thun / ſo käm er
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            gegen der Streichen vnd Schantz / vnd ſteht ein gerhuwete Ordnung (verdeckt) darhin-
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            <s xml:id="echoid-s3121" xml:space="preserve">Diſe Schantz müßte er von newem ſtürmen/erobern vñ ſich durch den gantzen hauffen
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            ſchlagen/ vnd da er ſchon diſen Sturm vnd ſtand auch erobernſolte/ kompt er wider fürs
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            Geſchütz auff dem Flügel / ſo man auch vmbkert hat / darnach müß er erſt von newem die
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            Schantz vnd Geſchütz / erobern vnd ſtürmen / ſo an dem Flügel des Caualiers angehenckt
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            dann hat er den jnnern Stand vnd Geſchütz auch zuſtürmen vnd zuerobern/ vnd ligt jhm
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            der Caualier auff dem Wahl in der ſeiten/ vnd der auff dem Bollwerck auff dem Kopff vnd
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            Halß/ noch hat er die hohen Wehren nit vnd darzu mit einer geruheten Schlachtordnung
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            nem Feind möglich/ auch nie erhört worden/ weil alles vnbeſchoſſen/ vnd noch gantz iſt/ er
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            ſich verſchoſſen/ wehrloß vnd ermüdt hat/ will er ſich aber nit theylen/ vnnd den Stand für
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            ſichnemmen daran er den Sturm gethan hat/ vnd vermeynt allda den beſten vortheyl zu-
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            haben/weil er ſchon auff dem Stand/ vnd allbereit müdt iſt / ſo muß er doch mit eim gerhu-
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            wetem hauffen widerkämpffen/ vnnd ligen jhm die Schützen auch die Schantz mit den
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            Streichbüchſen im rucken/welche eben ſo wol mit Hagelgeſchoß/ vnd anderm </s>
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