Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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178168 kommt, Nahrungsſtoffe in der leichteſten und ſchnellſten Form
zu ſich zu nehmen.
Mit Recht giebt man es daher den Müttern
und den Ammen, wenn ſie Kinder an der Bruſt haben.
Dieſe
Bierſorte, wenn ſie gut iſt, iſt eine Art kalte Suppe.
Wer
hungrig und noch ſo ſehr echauffiert iſt, daß er noch nichts
eſſen kann, dem wird ſolche kalte Suppe einen guten ſchnellen
Dienſt leiſten.
— Das jetzt ſo ſehr in Aufſchwung gekommene
bairiſche Bier — nach unſerer obigen Klaſſifikation ein Bitter-
bier — iſt außerordentlich verſchieden an Bitterſtoffen und ent-
hält eine ſtärkere Portion Alkohol, der ihm die Vorteile des
Branntweins giebt, meiſt ohne deſſen Nachteile nach ſich zu
ziehen.
Es ſättigt daher nicht, ſondern reizt den Appetit und
iſt weniger für den Nachmittag, als für das Frühſtück und
den Abend geeignet.
Das Weißbier hat ſeinen Wert im Zucker
und in der Kohlenſäure, die es enthält;
es hat daher die
Wirkung des Zucker- und Selterwaſſers an ſich und iſt für
diejenigen zu empfehlen, denen ein Brauſepulver oft gut thut.
XVIII. Abendbrot.
Keine Stunde iſt ſo angenehm als die Abendſtunde nach
vollbrachtem Tagewerk, und das Volk hat Recht, wenn es die-
ſelbe den Feierabend nennt, denn es liegt eine Feierlichkeit und
eine Ruhe über derſelben, die der Seele und dem Leibe wohl thut.
Auch der Genuß des Leibes in dieſen Abendſtunden, auch
die Speiſen des Abendbrotes ſollen nicht die Feierlichkeit des-
ſelben ſtören durch eine Laſt, die man dem Magen aufbürdet.
Das Eſſen ſoll nur ergänzen, was man in den letzten Stunden
der Arbeit an Kraft verloren hat;
es ſoll nicht mehr im vor-
aus gegeſſen werden, um Kraft zur nächſten Arbeit zu haben.

Denn man hat die Nachtruhe vor ſich, die am ungeſtörteſten
iſt, wenn der Magen wenig zu verarbeiten hat.

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