Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind
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              <pb o="158" file="0180" n="180" rhead="Von der Zubereitung und dem Gebrauche des Viertelzirkels A."/>
            im Mittelpuncte des Quadrantens von dem Geſichtsradio und der Horizontal-
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            linie, die parallel mit der Grundfläche des Thurns laufet, formiret wird, indeme
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            man die Grade, die zwiſchen dem Faden und dem halben Durchmeſſer, der
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            gegen der Seite des Thurns iſt, enthalten ſind, zehlet.</s>
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            <s xml:id="echoid-s4106" xml:space="preserve">Wir wollen zum Exempel ſetzen, daß dieſer Faden bey 35. </s>
            <s xml:id="echoid-s4107" xml:space="preserve">Graden und
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            35. </s>
            <s xml:id="echoid-s4108" xml:space="preserve">Minuten eingeſtanden, und daß die Weite von dem Fuß des Thurns mit
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            einer Kette auf einer waſſerpaſſen Ebene ganz accurat biß an den Ort,
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            wo die Abziehlung geſchehen, abgemeſſen, und 47. </s>
            <s xml:id="echoid-s4109" xml:space="preserve">Schuh groß befunden
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            worden, ſo wird man alſo drey bekannte Stücke haben, nemlich die abge-
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            meſſene Seite B C, und die Winkel des Triangeis A B C; </s>
            <s xml:id="echoid-s4110" xml:space="preserve">dann es wird,
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            weilen man allezeit ſupponiret, daß die Mauren Bleyrecht gebauet ſeyn,
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            der Winkel B einen geraden Winkel oder 90. </s>
            <s xml:id="echoid-s4111" xml:space="preserve">Grad geben, derowegen ma-
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            chen auch die zween ſpitzigen Winkel A und C miteinander 90. </s>
            <s xml:id="echoid-s4112" xml:space="preserve">Grad, indeme
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            die drey Winkel von einem jeden geradlinigten Triangel allezeit zween ge-
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            raden Winkeln gleich ſind. </s>
            <s xml:id="echoid-s4113" xml:space="preserve">Wann nun der obſervirte Winkel 35. </s>
            <s xml:id="echoid-s4114" xml:space="preserve">Grad
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            und 35. </s>
            <s xml:id="echoid-s4115" xml:space="preserve">Minuten groß iſt, ſo iſt der Winkel A 54. </s>
            <s xml:id="echoid-s4116" xml:space="preserve">Grad, und 25. </s>
            <s xml:id="echoid-s4117" xml:space="preserve">Minu-
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            ten, dahero man folgenden Schluß machet: </s>
            <s xml:id="echoid-s4118" xml:space="preserve">Der Sinus von 54. </s>
            <s xml:id="echoid-s4119" xml:space="preserve">Graden
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            und 25. </s>
            <s xml:id="echoid-s4120" xml:space="preserve">Minuten giebet 47. </s>
            <s xml:id="echoid-s4121" xml:space="preserve">Schuh, was wird der Sinus von 35. </s>
            <s xml:id="echoid-s4122" xml:space="preserve">Graden
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            und 35. </s>
            <s xml:id="echoid-s4123" xml:space="preserve">Minuten geben?</s>
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            <s xml:id="echoid-s4125" xml:space="preserve">Wann nun endlich die Berechnung alſo angeſtellet worden, ſo findet
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            man 30 {474/653}. </s>
            <s xml:id="echoid-s4126" xml:space="preserve">oder in runden Zahlen 30 {1/2}. </s>
            <s xml:id="echoid-s4127" xml:space="preserve">Schuh vor den 4ten Terminum der
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            Regel de Tri, zu welcher Zahl man noch 5. </s>
            <s xml:id="echoid-s4128" xml:space="preserve">Schuh vor die Höhe des Mit-
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            telpuncts vom Quadranten addiret, als welche insgemein die Höhe des Auges
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            eines Menſchen iſt, der auf der Erden obſerviret, ſo wird demnach die Höhe des
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            vorgegebenen Thurns 35 {1/2}. </s>
            <s xml:id="echoid-s4129" xml:space="preserve">Schuh ſeyn.</s>
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          <head xml:id="echoid-head321" xml:space="preserve">Zweyter Nutz.</head>
          <head xml:id="echoid-head322" xml:space="preserve">Gs ſeye vorgegeben die Höhe eines Thurns DE, zu welchen
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          man nicht kommen kan, ſeine Höhe zu finden.</head>
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            <s xml:id="echoid-s4131" xml:space="preserve">Man muß in dieſem Fall zwo Beobachtungen anſtellen, glelchwie wir
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            jetzt erklären wollen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s4133" xml:space="preserve">Man ſetzet das Stativ des Quadrantens in das Punct F, und giebt
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              Fig. 3.</note>
            Achtung, indeme auf die Spitzen des Thurns D durch die zwey unbewrgliche
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            Abſehen gezielet wird, auf welchen Grad der Bleyfaden falle, welchen
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            wir zum Exempel ſupponiren wollen, daß er auf dem 34ten Grad geſtan-
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            den, hernach nimmt man das Inſtrument mit ſeinem Stativ von dieſer
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            Stelle hinweg, und ſtecket einen Stab ein, gehet auch darauf zuruck auf
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            eine Gegend, die waſſerpaß, um zum andernmal das Stativ des Inſtru-
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            ments, zum Exempel beym Punct G, aufzuſtellen, daß alſo der im Puncte
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            F gelaſſene Stab eben ſo wol als der Thurn mit ſolchem in einer geraden
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            @inie ſtehe; </s>
            <s xml:id="echoid-s4134" xml:space="preserve">wann man nun durch die zwey unbewegliche Abſeben die </s>
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