Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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und daneben etwas Waſſer trinkt, ſo reicht es zur Erhaltung
des Körpers aus.
Dahingegen ſind Kartoffeln allein ein
ſchlechtes Nahrungsmittel, Fleiſch allein minder, und Eiweiß
allein würde unſern Körper nicht erhalten können.
IX. Einige Verſuche über die Ernährung.
Was die Verdauung betrifft, ſo hat man darüber Beob-
achtungen angeſtellt, ſowohl mit künſtlichem, einem Tier ent-
nommenen Magenſaft, als an Menſchen, die eine Magenfiſtel
hatten, das heißt, eine Wunde am Bauch, die durchging bis
in den Magen.
Durch dieſe Wunde konnte man genau unter-
ſuchen, wie ſchnell gewiſſe Speiſen ſich in einen Brei ver-
wandeln und den Magen verlaſſen.
Aus ſolchen Verſuchen
hat man gefunden, daß die meiſten Gerichte zwiſchen 2 bis 5
Stunden im Magen verweilen, ehe ſie als Speiſebrei in den
Darm wandern.
Hiermit iſt aber die eigentliche Verdauung
nicht beendet, da ja im Darm noch weitere Umwandlungen
der Speiſen vor ſich gehen.
Gleichwohl zeigten ſich ferner
wichtige Unterſchiede in der Zeit, welche die einzelnen Nahrungs-
mittel erfordern, um vom Magenſafte gelöſt zu werden.
So
wird z.
B. Weizenbrot ſchneller gelöſt als Eier, Kalbfleiſch
ſchneller als Ochſenfleiſch, mageres Fleiſch ſchneller als fettes
und Hühnereiweiß ſchneller als Erbſenſtoff.
Je ſchneller nun
eine Speiſe ſich in der Magenflüſſigkeit löſt, deſto leichter geht
ſie ins Blut über, deſto verdaulicher iſt dieſelbe.
Während des Verhungerns ſchwindet mehr als die Hälfte
des Blutes, das Fett zehrt ſich faſt vollſtändig auf, das Fleiſch
ſchwindet um die Hälfte, ſelbſt die Haut vermindert ſich und
die Knochen verlieren an Gewicht.
Am wenigſten vermindern
ſich die Nerven, und dies giebt den Beweis, daß die Nerven
eine große Kraft beſitzen, ſich zu erhalten, ſobald nur

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