Adams, George, Versuch über die Elektricität, worinn Theorie und Ausübung dieser Wissenschaft durch eine Menge methodisch geordneter Experimente erläutert wird, nebst einem Versuch über den Magnet

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209189Mediciniſche Elektricität. dieſe Art würden ſie ohne Zweifel bald überzeugt werden,
daß die Elektricität unter den Arzneymitteln einen ausge-
zeichneten Rang behaupte.
Man hat der Arzneywiſſenſchaft und den praktiſchen
Aerzten den Vorwurf der Unbeſtändigkeit und Veränder-
lichkeit in der Praxis gemacht, die einmal kalt wie das Eis
in Novazembla, ein andermal heiß wie die hitzige Zone
ſey;
man hat ſie beſchuldiget, daß ſie ſich von der Mode
leiten und von Vorurtheilen beherrſchen ließen.
Aus die-
ſem Grunde hat man vorherſagen wollen, ſo vortheilhaft
auch der Gebrauch der Elektricität ſeyn möge, ſo werde
man ſie doch nur für die Zeit der Mode beybehalten, und
dann der Vergeſſenheit überlaſſen.
Ich kann aber dieſer
Meinung nicht beypflichten, und mich nicht verleiten laſ-
ſen zu glauben, daß eine Claſſe von Männern, deren Ur-
theilskraft durch Wiſſenſchaften und Erfahrung geſchärft
iſt, eine Kraft ganz vernachläſſigen werde, welche allem
Anſehen nach den wichtigſten Theil der Conſtitution des
Körpers ausmacht.
Die Elektricität iſt ein wirkendes
Principium, das nie erzeugt und nie zerſtört wird, das
überall und allezeit anzutreffen iſt, wenn es auch gleich
verborgen und unmerklich bleibt, das ſich zu jeder Zeit
bewegt, um ein ſtets veränderliches Gleichgewicht zu be-
haupten.
Um nur ein einziges Beyſpiel aus vielen an-
dern auszuheben, ſo iſt der Regen, der bey Gewittern
herabfällt, ſtark mit der Elektricität imprägnirt, und
bringt auf dieſe Art dasjenige herab, was die erhitzten
Dämpfe in die Luft hinaufgeführt haben, bis der Mangel
in der Erde durch den im Himmel befindlichen Ueberfluß
wieder erſetzt und aufgehoben iſt.
Unaufhörlich verbin-
den ſich mancherley Urſachen, um das Gleichgewicht dieſer
Materie zu ändern, woraus die beſtändige innere Bewe-
gung entſteht, welche ſoviel zur Ausführung der Natur-
begebenheiten beyträgt.
Wenn ferner durch eine jede
Subſtanz eine gewiſſe ihr eigenthümliche Portion dieſer
Materie vertheilt iſt, ſo muß jede Veränderung ihrer

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