Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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Grube gebracht, ſo ſtößt oder ſchiebt es ihn weit ab vom
Rande, damit der Stein nicht einmal hinabrolle und in die
Grube falle.
Nur wenn alle Mühe, den Stein fortzubringen,
vergebens iſt, giebt das Tier den Bau auf und beginnt an
einer andern Stelle einen neuen.
Iſt aber der Bau glücklich vollendet, ſo gräbt ſich das
Tier auf dem Boden der Grube halb ein, nimmt ein wenig
loſen Sand auf den Kopf und wartet nun geduldig, bis eine
Ameiſe oder ein anderes Tierchen dieſer Art in die Grube hin-
abſtürzt.
Iſt dies der Fall, ſo wird es ſofort ergriffen und
ihm das Blut ausgeſogen;
ſtürzt das Schlachtopfer aber nicht
bis hinab, ſondern verſucht, ſich auf halbem Wege zu halten
und macht Anſtalt, ſich durch die Flucht zu retten, ſo wird es
mit Erde und Sand beworfen, ſodaß es nun ſicherlich hinab
und in ſeinen Tod ſtürzt.
Zu den gewöhnlichen Liſten der Tiere beim Ergreifen
ihrer Beute gehört das leiſe Herbeiſchleichen und der plötzliche
Überfall, und gerade ſolche Tiere beſitzen dieſe Liſt in hohem
Maße, die zu befürchten haben, daß ſich ihr Opfer ihnen durch
die Flucht entziehen werde.
Sie verſtehen ihm aufzulauern
und es plötzlich unverſehens zu überfallen.
Als ein furchtbares
Beiſpiel dieſer Art iſt die entſetzliche Schnelligkeit und Geräuſch-
loſigkeit bekannt, mit welcher Krokodile Menſchen von den
Kähnen ins Waſſer hinunterreißen.
Dies geſchieht zuweilen ſo
unverſehens, daß die Gefährten des Unglücklichen keinen Schrei
vernehmen und ihn erſt dann vermiſſen, wenn er bereits in
die Tiefe hinabgeriſſen worden iſt.
Zu den intereſſanten Fällen, wie ſich Tiere einer Fertigkeit
und einer Liſt bedienen, um ihrer Opfer habhaft zu werden,
gehören noch folgende zwei Thatſachen, die von Beobachtern
feſtgeſtellt ſind.
Im Ganges-Strom giebt es einen Fiſch, dem
man den Namen Schütze beigelegt hat, und der ſich von In-
ſekten nährt;
da er dieſe nicht verfolgen kann, ſchleicht er

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