Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

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22Vorzed des Authoris
So rühmeich die Teutſchen nit allein/ ſonder es ſchreiben/ Picusvon
Mir andula/daß die Tiber mit allen jhren Künſten warhafftig inn Rhein
gefloſſen/ſolchs meldet auch Alſatus von Meyland / Cälius/ Leonicus/
Baptiſta/ Picus/ Bernoldus/ Nazonius/Aldus/Aeneas Syluius/vnd
Paulus Iouius ſagt/ Es wird vns ein wunderbarlicher fruchtbarer vnd
frölicher Lufft deß Teutſchen Him̃els fürgeſtellt/vnd halten warhafftig/daß
durch die heymliche wurckung deß Geſtirns/ durch den kalten ſcharpffen
Nortwindt/die vorigen groben Ingenia der Teutſchen alſo erweckt vnd ver-
ändertſeind/daß ſie nit genug haben/an jhren alten löblichen Kriegs thaten
(ſo ſie den Römern/die alle Welt gefözchthaben/entzogen) vñ ſolche mit ernſt
vnd zucht im friden glücklichen erhalten/ auch die höchſten Künſten herfür-
bringen/welchs den weiſen Griechen vnd vns ſchläfferigen Italianern/ein
ewige ſchand iſt/ Dann vnſern Eltern auch wir/müſſen nach guten Werck-
meyſtern inn Teutſchland ſchicken/ vnd dannen gute Maler / Bildhawer/
Vhrmacher/Mathematieos/Geometras/Muſicos/Aſtronomos / auch
die in der Ertzgruben/vnd Brunnen wercken/mit Werckſchuhen zum fleiſ-
ſigſten meſſen können/erfordern/vnd iſt auch noch ein groſſes wunder / daß
ſie die Kunſt mit dem Ertzgieſſen / damit man die Bücher truckt / erfunden/
auch von Ertz das gewohnliche Geſchütz zum Krieg/zu vns bracht habenre.
Welcher zeugnutz/was ſie von auch vñ vns halten/nit in wind zuſchlagẽ iſt.
Daß man aber vns volle Teutſchen heißt/die nichts wiſſen/deren er-
ſtes bekenne ich/daß der Trunck vns Teutſchen etwas mehr / dann andern
anhange/ Vnd ob wol daß zutrincken bey vns Teutſchen darumb nicht ver-
antwort iſt/vñ auch ichs für ein groſſe Sünd halte/vil weniger laſter mitla-
ſtern auffruckung zuver antworten gebürlich/So iſt doch zu zeiten leidlicher/
etwan mit einem guten freund ein ſtarcken Trunck zuthun/die zeit zukürtzen/
dañ andere gröſſere ſünde zubegehẽ.
Seiteinmal es doch niemands ſchwer-
licher vnd ſchädlicher/dann jhnen ſelbs fellt/als denen der Kopff ſchwer/vnd
der Seckel lär wirdt/ aber auß zweyen böſen iſt allwegen das ringſt ver ant-
wortlicher/dann daß ander.
Vnd ob ſchon der Trunck einem mehr dañ dem
andern anhengt/ſo iſt doch darum̃ noch nit erwiſen/daß die Teutſchẽ nichts/
ſonder daß Gegentheyl/wie gemelt/ alles wiſſen oder verſtehen ſolte / Denn
der Teutſchen obangezogene Inuentiones/daß widerſpiel bezeugen.
Da man auch weiters fürgibt/daß man ſolche kunſt in geheim halten
ſolte/domit Potentaten oder Oberkeiten ſolchs nicht verſtehn/dann woh ſie
ſolchs verſtünden/ könte hernach niemands mit jhnen noher kommen/ſol-
cher vrſachen kanich volgender Motiuen wegen/keinen beyfall thun.
Dann warumb ſolte ein Oberkeit/ſo bawen wolte/waß eins oder das
ander were/oder bedeute/ wo zu es komme/nutzt/oder vorſtändig/nitſelbs
verſtehn oder bericht werden/Ich für mein perſon hör vñ ſehe nichts liebers/
wünſche auch nicht mehr / dann waß ich fürbringe daß ſolchs ein Oberkeit
nur gantz wol verſtünde/ſo darff man deß vielen berichtens nicht/vnd wird
ein Werck deſto frölicher auffgeführt/dañ daß man ſagt/ich weiß nit waß

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