Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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22137 aufzubewahren. — Wir werden weiterhin noch einen hiermit ver-
wandten Trieb erwähnen, der die Sorge für die Nahrung der
Nachkommenſchaft betrifft, ein Trieb, der um ſo wunderbarer
iſt, als er auch bei Tieren vorkommt, die niemals ihre Jungen
ſehen, weil dieſe erſt im Frühjahr aus den Eiern kriechen,
nachdem die Alten längſt im Herbſt geſtorben ſind.
Zu den bekannteſten Tieren, die den Inſtinkt zum An-
ſammeln von Speiſen beſitzen, gehört das Eichhörnchen.
Mit
einer Lebendigkeit ſonder gleichen iſt dies Tierchen im Herbſt
damit beſchäftigt, Nüſſe und Eicheln in hohlen Bäumen auf-
zuſammeln.
Meiſthin begnügt ſich das Tierchen nicht mit
einem einzigen Magazin, indem dies durch einen Unfall, wie
einen Umſturz des Baumes oder durch die Raubgier eines
Feindes verloren gehen kann;
es legt daher mehrere Magazine
an verſchiedenen Stellen an, und obwohl die Landſchaft im
Winter ſehr verändert iſt in ihrem Ausſehen gegen die Land-
ſchaft in der Herbſtzeit, weiß es dennoch meiſt mit großer
Sicherheit die Notmagazine aufzufinden, ſobald es ſeine Zu-
flucht zu denſelben nehmen muß.
Der Eifer des Hamſters zum Einſammeln von Speiſen
iſt ſprüchwörtlich;
das Tierchen baut ſich aber zu dieſem Zweck
eine Wohnung, die zugleich einen ſo bequemen Aufenthalt dar-
bietet, wie er ſich für ein ſo gut verſorgtes, reiches Tier
ziemt.
Der Hamſter gräbt ſeine Wohnung unter der Erde
aus, und zwar wie eine herrſchaftliche Wohnung mit zwei
Ausgängen.
Der eine, der zum Ein- und Ausgehen beſtimmt
iſt, liegt ſenkrecht, der andere, der dazu dient, um Erde oder
andere überflüſſige Dinge aus der Wohnung hinauszuſchaffen,
führt ſchräg nach der Oberfläche der Erde.
Beide Gänge aber
führen in eine Reihe von Höhlen, die mit großer Zierlichkeit
rund gewölbt, und die unter einander durch einen ſchmalen
Gang wie eine Gallerie verbunden ſind.
Eine dieſer Zellen
enthält ein Bett von trockenen Kräutern und iſt die

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