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und dort umkommen.
Und bei all’ dem hört die Pflege des
Brutvogels gegen den mörderiſchen Eindringling nicht auf,
und er erfüllt nach wie vor, ohne die eigenen Jungen zu ver-
miſſen, die Mutterpflicht gegen ihn, bis der junge Kukuk das
Neſt verläßt.
Brutvogels gegen den mörderiſchen Eindringling nicht auf,
und er erfüllt nach wie vor, ohne die eigenen Jungen zu ver-
miſſen, die Mutterpflicht gegen ihn, bis der junge Kukuk das
Neſt verläßt.
Es iſt nicht erklärt, weshalb der alte Kukuk nicht ſelber
das Geſchäft der Brütung übernimmt. Man glaubt den Grund
darin zu finden, daß das Kukuksweibchen nur alle 4—6 Tage
ein Ei legt, und ſo alſo, bevor ſie zum Brüten käme, die erſten
Eier bereits der Fäulniß anheim gegeben wären. Die Kukuks-
mutter ſoll verſchieden gefärbte Eier legen und dieſelben immer
einem ſolchen Vogel zur Brütung übergeben, deſſen Eier eine
ähnliche Farbe haben. Die Thatſache lehrt wenigſtens, daß die
Eier des Kukuks recht verſchieden gefärbt ſind, ob aber ein und
dasſelbe Weibchen imſtande iſt verſchiedene Färbungen zu er-
zeugen oder ob ein und dasſelbe Individuum ſtets gleichgefärbte
Eier legt, iſt noch nicht ſicher. Eine Spur mütterlicher Sorgfalt
zeigt aber auch dieſer Vogel. Er behält das Neſt, in das er
ſein Ei gelegt, im Auge und kehrt öfter wieder, um die Eier
der Pflegemutter, aber nie die eigenen zu vernichten. Kommt
das Junge ſpäter aus der fremden Penſion heraus, dann kehrt
es zur Mutter zurück, um von ihr im Fliegen und allen
Kukuks-Kunſtſtücken unterwieſen zu werden.
das Geſchäft der Brütung übernimmt. Man glaubt den Grund
darin zu finden, daß das Kukuksweibchen nur alle 4—6 Tage
ein Ei legt, und ſo alſo, bevor ſie zum Brüten käme, die erſten
Eier bereits der Fäulniß anheim gegeben wären. Die Kukuks-
mutter ſoll verſchieden gefärbte Eier legen und dieſelben immer
einem ſolchen Vogel zur Brütung übergeben, deſſen Eier eine
ähnliche Farbe haben. Die Thatſache lehrt wenigſtens, daß die
Eier des Kukuks recht verſchieden gefärbt ſind, ob aber ein und
dasſelbe Weibchen imſtande iſt verſchiedene Färbungen zu er-
zeugen oder ob ein und dasſelbe Individuum ſtets gleichgefärbte
Eier legt, iſt noch nicht ſicher. Eine Spur mütterlicher Sorgfalt
zeigt aber auch dieſer Vogel. Er behält das Neſt, in das er
ſein Ei gelegt, im Auge und kehrt öfter wieder, um die Eier
der Pflegemutter, aber nie die eigenen zu vernichten. Kommt
das Junge ſpäter aus der fremden Penſion heraus, dann kehrt
es zur Mutter zurück, um von ihr im Fliegen und allen
Kukuks-Kunſtſtücken unterwieſen zu werden.
Höchſt intereſſant iſt es, den Unterricht, den viele Tiere
ihren Jungen erteilen, mit anzuſehen, ſo beobachten die Jäger
oft, daß weibliche Rehe (Ricken) durch Nötigung ihrer Jungen
zum Niederducken dieſe zum Selbſtſchutz anleiten. Der Storch
und die Störchin lehren mit großer Umſicht und Sorgfalt
die Jungen den merkwürdigen Stelzengang, machen es
ihren Jungen erteilen, mit anzuſehen, ſo beobachten die Jäger
oft, daß weibliche Rehe (Ricken) durch Nötigung ihrer Jungen
zum Niederducken dieſe zum Selbſtſchutz anleiten. Der Storch
und die Störchin lehren mit großer Umſicht und Sorgfalt
die Jungen den merkwürdigen Stelzengang, machen es