Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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24157 wegen ſah, nicht aber ſie auch ſich bewegen hörte. In der
Mitte der Blöße blieb die Herde ſtehen.
Er ging von neuem
vor, verkehrte mit den Wächtern, unterſuchte alles, überzeugte
ſich von vollſtändiger Sicherheit, kehrte zurück und gab nun
Befehl zum Vorrücken.
In demſelben Augenblick ſtürzte die
Herde gegen das Waſſer los und warf ſich ohne jede Scheu
und ohne noch an Gefahr zu denken in die Fluten.
Merkwürdig iſt, daß die Ausbildung des Inſtinkts nicht
abhängig iſt von der Höhe der körperlichen Entwickelung.
Viel-
mehr ſind es Inſekten, bei denen man den vollendetſten Grad
des Inſtinkts beobachtet, obwohl ſie in ihrer leiblichen Bildung
niedriger ſtehen, als die Wirbeltiere.
Die Bienen, Ameiſen und Termiten, die wir unter den
Inſekten näher betrachten wollen, haben nicht nur Männchen
und Weibchen, ſondern noch eine dritte Kategorie, nämlich ge-
ſchlechtsloſe Individuen, Arbeiterinnen, und gerade dieſe
ſind es, die ſich durch beſondere Fähigkeiten auszeichnen.
Nun,
die haben ja auch Zeit, da ſie ihre Kräfte nicht im Intereſſe
der Nachkommenſchaft zu verwenden brauchen.
XIV. Das Leben der Bienen.
Das Leben der Bienen iſt immer mit Recht der Gegen-
ſtand der Bewunderung geweſen;
aber gerade das Wunder-
bare daran hat den Übertreibungen in der Schilderung Thür
und Thor geöffnet.
Dies zu meiden iſt unſer Wunſch; aber
es iſt ſehr ſchwierig.
Die Bienen ſind Tiere, die in Geſellſchaften leben, in
welchen nur ein einziges Weibchen, an 6—800 Männchen und
an 10—30 000 Arbeiterinnen, das ſind die geſchlechtsloſen
Tiere, vorhanden ſind.
Allenthalben, wo zwei Weibchen vor-
handen ſind, bekämpfen ſie ſich gegenſeitig, bis eines

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