Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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            Senkbley auf die Mitte dieſes Zwergſtücks, wann es wagrecht geſtellet
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            wird, fallen möge.</s>
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            <s xml:id="echoid-s5810" xml:space="preserve">Wann man dieſes Inſtrument gebrauchen will, ſtellet man die zwey
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            Ende auf die Stücke, die nach verlangter Höhe mit Beyhülfe des Senk-
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            bleyes, deſſen Faden die Grade bemerket, gerichtet werden.</s>
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            <s xml:id="echoid-s5812" xml:space="preserve">Auf die Fläche der Schenkel von dieſer Bleywag, welche ſich in ei-
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            nem geraden Winkel wie ein Winkeimaß aufthun läſſet, verzeichnet man
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            die Schwere und Durchmeſſere der Kugeln, wie auch die Caliber der Stü-
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            cke, gleichwie wir ſchon oben, da wir von dem Winkelmaß zum Stuck-
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            richten geredet, erkläret haben, damit man ſich derſelben auf eben dieſe Ma-
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            nier bedienen möge.</s>
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            <s xml:id="echoid-s5814" xml:space="preserve">Das Inſtrument bey F wird auch zum Richten der Canonen und Mör-
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            ſer gebrauchet; </s>
            <s xml:id="echoid-s5815" xml:space="preserve">es iſt faſt eben dasjenige, welches mit D bezeichnet worden, aus-
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            genommen, daß das Stuck, wo die Eintheilung der Grade darauf ſtehet,
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            durch einen runden Stiſt beweglich gemacht wird, das iſt, daß ſelbiges in
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            einem Theil des Zirkels ſich aufthun, und dann wieder nach der Länge des
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            andern Schenkels ſich einſchlieſſen laſſe, damit das Inſtrument weniger
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            Platz einnehmen, und ſich leichter in ein Beſteck thun laſſe. </s>
            <s xml:id="echoid-s5816" xml:space="preserve">Seine Figur
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            giebet die Zubereitung gar deutlich zu verſtehen, und der Gebrauch iſt eben
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            derjenige, wie er bey den vorigen Inſtrumenten geweſen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s5818" xml:space="preserve">Die Figur G ſtellet einen Mörſer auf ſeiner Laffete vor, welcher in die
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            Höhe gerichtet, und angeordnet iſt, daß man eine Bombe in ein Citadell wer-
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            <s xml:id="echoid-s5819" xml:space="preserve">Die krumme Linie repräſentiret den Zug, welchen die Bombe in der
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            Luft, von ihrem Ausgang aus dem Mörſer, bis zu dem Einfall beſchreibet;
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            <s xml:id="echoid-s5820" xml:space="preserve">dieſe Linie iſt nach denen Geometern eine paraboliſche Linie, indeme ſolche die
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            Eigenſchaft einer Parabel hat, dann die Bewegung dieſer Bombe beſte-
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            het aus zwoen Bewegungen, davon eine gleich und einförmig iſt, die von dem
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            Feuer des Pulvers herkommt, welches ſie fortgetrieben, die andere aber iſt
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            gleichförmig acceleriret, welche Bewegung ſolcher wegen ihrer eigenen
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            Schwere iſt mitgetheilet worden, dahero auch aus der Zuſammenſetzung die-
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            ſer zwoen Bewegungen eben dieſe Proportion erwächſet, welche ſich zwiſchen
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            den Portionen der Axe und ihrer Ordinaten der Parabel zeiget, gleich-
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            wie ſolches Herr Blondell in ſeinem Buch, l’Art de jetter les Bombes, (oder
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            die Kunſt Bomben zu werfen,) betitelt wird, gar wohl demonſtriret hat.</s>
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            <s xml:id="echoid-s5822" xml:space="preserve">Maltus, ein Engliſcher Ingenieur, iſt der erſte geweſen, der Anno
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            1634. </s>
            <s xml:id="echoid-s5823" xml:space="preserve">die Bomben in Frankreich zum Gebrauch angeordnet hat. </s>
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            ganze Wiſſenſchaft gründete er einig und allein auf die Erfahrung, er wuſte </s>
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