Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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            nichts von der Eigenſchaft der krummen Linie, welche ſelbige in der Luſt in ih-
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            rem Gang beſchreiben, auch nicht die Weite, wie weit ſie nach verſchiedenen
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            Erhöhungen des Mörſers gehen, weichen er nur durch das Probiren richtete,
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            oder beſſer zu geben, nur durch das bloſe ſchätzen, das er von der Entfernung
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            eines Orts, wohin er die Bomben werffen wollte, genommen, deme zu Folge
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            er entweder mehr oder wemger Erhöhung gab, und dabey in acht nahm, ob
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            die erſten Würfe recht waren oder nicht, um ſodann ſeinen Mörſer, wann
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            der Schuß zu kurz wäre, niedriger zu richten, oder, wann der Wurf üoer
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            das Verlangte hinaus gienge, höyer zu ſtellen; </s>
            <s xml:id="echoid-s5825" xml:space="preserve">dabey er ſich auch, um dreſes
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            in das Werk zu ſetzen, eines Winkelmaſes mit ſeinem Senkbley, das bey-
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            nahe dem gleich geweſen, von welchem wir oben gehandelt haben, bediente.</s>
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            <s xml:id="echoid-s5827" xml:space="preserve">Die meinſten Officiers, die ſeithero auf denen Batterien mit Bomben-
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            werffen ihre Dienſte geleiſtet, haben ihren Unterricht von Maltus her. </s>
            <s xml:id="echoid-s5828" xml:space="preserve">Sie
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            wiſſen beynahe aus der Erfahrung die Erhöhung, die man denen Mörſern ge-
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            ben muß, daß ſolche auf die verlangte Diſtanz langen mögen, und ſiud dahin
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            bedacht, dieſe Entfernung entweder zu vermehren oder zu vermindern, nach
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            Proportion, als ſich die Bombe mehr oder weniger entweder diß-oder jen-
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            ſeits des vorgegebenen Orts, befindet.</s>
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            <s xml:id="echoid-s5830" xml:space="preserve">Unterdeſſen aber hat man gewiſſe Regeln, die ſich auf die Geometrie
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            gründen, wie man die verſchiedene Ausſchweifung der Schüſſe, nicht nur al-
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            lein bey den Bomben, ſondern auch bey denen Canonen, nach allerhand Er-
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            höhungen, finden könne, und iſt die in der Luft von der Kugel, ſo bald ſie aus
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            den Canonen gegangen, beſchriebene Linie, auch bey allerhand Schüſſen,
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            nicht allein bey den ſchrägen, ſondern auch horizontalen, wie es die Figur H
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            <s xml:id="echoid-s5832" xml:space="preserve">Es gehet aber die Kugel im Ausgang aus dem Stück, auch niemahlen
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            gerad gegen den Ort, gegen welchen es gerichtet iſt, zu, ſondern ſie gehet von
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            der Abzielungslinie ab, indeme ſie den Augenblick, als ſie aus der Mün-
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            dung gehet, ſteiget, weilen die Pulverkörner, welche am genaueſten beym
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            Zündloch ſind, und ſich am erſten anzünden, nicht nur die Kugel, ſondern
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            auch gar die andere Pulverkörner durch ihre ſ@hr ſchnelle Bewegung fort-
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            treiben, welche der Kugel, vom hinterſten Theil des Geſchoſſes an, nach-
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            folgen; </s>
            <s xml:id="echoid-s5833" xml:space="preserve">wann ſich eines nach dem andern anzündet, ſo ſtoſſen ſie alle gleich-
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            fam die Kugel gegen das äuſſere zu, welche dann, weil ſie wegen der Spie-
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            lung die ſonſten nothwendig in einem Stück ſeyn muß, nicht von eben ſol-
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            chen Caliber iſt, unvermerkt gegen den obern Rand der Mündung getrie-
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            ben wird, an welchen die Kugeln im Herausgehen dermaſſen hart anſtoſſen,
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            daß in denen Stücken, die man ſchon viel gebrauchet hat, und da das Metall
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            weich iſt, ein ziemlicher Canal oder hohle Rinne, welche die Kugel im Heraus-
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            gehen alldorten nach und nach durch dieſes Anſtoſſen gemacht hat, gefunden
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            gehet, ſo ſteiget ſelbige in die Höhe biß an den oberſten Theil der </s>
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