Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

Table of handwritten notes

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25773 unthätig und haben gar keine andere Beſtimmung, als die
Kolonie zu ſchützen.
Der Erd-Bau wird einzig und allein von den Arbei-
terinnen aufgeführt.
Er kann ſich kegelförmig bis zu einer Höhe
von 4 m erheben, ſo daß man dann von außen einen breiten
Kegel vor ſich ſieht, der etwa zweimal ſo hoch iſt wie ein
Menſch und unten im Umfange ſo weit iſt, wie eine kleine
Wohnſtube.
Dieſer kegelförmige Hügel iſt ſo feſt, daß man
ihn ohne Gefahr erklettern und auf der Spitze ſtehen kann.
Im Innern desſelben ſind unzählige Zellen und Gänge, Ma-
gazine und Galerien angelegt, die außerordentliche Sorgfalt
und Kunſt verraten.
Das eingefangene Weibchen, das man auch hier “Königin”
nennt, lebt in einer Zelle, die von den Arbeiterinnen rings
vermauert iſt, ſo daß nur eine kleine Öffnung bleibt, durch
welche nur die Arbeiterinnen ein und aus können.
Der Leib
des Weibchens ſchwillt nun in dieſer Zelle ungeheuer an und
verlängert ſich wurmartig.
Die Arbeiterinnen verlängern daher
fortwährend die Zelle, ohne die Gefangene hinauszulaſſen.
Endlich
beginnt das Weibchen Eier zu legen und zwar ſtößt es dieſelben
fortwährend aus;
es kann 80 000 Stück legen. Die Arbeite-
rinnen holen dieſe Eier fort, bringen ſie nach beſtimmten Zellen
und ſorgen für deren weitere Entwickelung.
Die Arbeiterinnen eilen ab und zu, um das gefangene
Weibchen zu füttern, um die Jungen zu pflegen und den
Soldaten die Speiſen zu bringen.
XXI. Der Soldatenkrieg der Termiten.
Haut man mit einer Axt oder mit einem andern Werkzeuge
eine Öffnung in einen Hügel, ſo iſt der erſte Gegenſtand,
welcher Aufmerkſamkeit verdient, das Betragen der

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