261239Ouadrantens, VI. Buch, I. Capitel.
Es iſt zu merken, daß die Weite zwiſchen dem Hauptſtrahl O D,
welcher von dem Puncte O des Objects auf das Linſenglaß fallet, und zwiſchen
ſeinem gebrochenen Strahl E F, allezeit kleiner ſeye, als die Dicke des beſag-
ten Linſenglaſes DE, welche nicht merklich, und von keiner Wichtigkeit iſt,
in der Weite eines ſehr fern entlegenen Objects, und daß dieſe Weite der
parallellaufenden Strahlen O D, O E F, deſto kleiner ſeye, je mehr das Lin-
ſenglaß gerader gegen den Stand der Fäden wird gerichtet ſeyn, gleichwie
wir ſchon in der Zubereitung erinnert haben.
welcher von dem Puncte O des Objects auf das Linſenglaß fallet, und zwiſchen
ſeinem gebrochenen Strahl E F, allezeit kleiner ſeye, als die Dicke des beſag-
ten Linſenglaſes DE, welche nicht merklich, und von keiner Wichtigkeit iſt,
in der Weite eines ſehr fern entlegenen Objects, und daß dieſe Weite der
parallellaufenden Strahlen O D, O E F, deſto kleiner ſeye, je mehr das Lin-
ſenglaß gerader gegen den Stand der Fäden wird gerichtet ſeyn, gleichwie
wir ſchon in der Zubereitung erinnert haben.
Man könnte wohl in alleweg die Sach dahin richten, daß das Punct F
in der Axe ſelbſten ſich antreffen lieſſe, es iſt aber nicht nöthig, daß wir uns
weiter bey dieſer Materie aufhalten.
in der Axe ſelbſten ſich antreffen lieſſe, es iſt aber nicht nöthig, daß wir uns
weiter bey dieſer Materie aufhalten.
Wir müſſen anjetzo erklären, auf was Weiſe man das erſte Punct der
11Fig. 3. Eintheilung auf dem Rande des Quadrantens finden könne. Man richtet die
dioptriſchen Abſehen, nachdeme die Fläche des beſagten Quadrantens in ei-
nem verticalen Stand, mit Beyhülfe des Senkbleyes C D, veſt geſtellet wor-
den, auf ein ſichtbares Punct, das ſehr weit entlegen iſt, und nahe an dem
ſichtbaren Horizont, in Anſehung des Orts, wo die dioptriſchen Abſehen des
Inſtruments angerichtet ſind, ſtehet, welches man erſtlich ungefehr wird er-
fahren können, wann man an dem Rande das Punct B, in dem Radio C B be-
merket, welcher mit der Axe des Sehrohrs parallel gehet, den man beynahe er-
kennen kann, indeme man das Punct D nimmt, welches von dem Punctes B um
90. Grade entfernet iſt; dann wann der Faden des Senkbleyes das Punct
D berühret, wird das Object, welches in dem Puncte, wo die Seidenfä-
den einander durchſchneiden, oder wo es durch die dioptriſche Abſehen geſe-
hen wird, nahe bey dem Horizont, ſtehen, dann der ſcheinbare Horizont muß
einen geraden Winkel mit dem Faden des Bleyes C D machen. Diewei-
len wir ober noch nicht verſichert genug ſeyn, daß die dioptriſche Abſe-
hen vollkommen horizontal und wagrecht ſtehen, wendet man das Inſtrument
um, alſo daß das Punct D aufwärts, und das Centrum C unterwärts ſtehe;
allein bey dieſer Verſtellung muß wohl in acht genommen werden, daß die Ge-
ſichtslinie der dioptriſchen Abſehen in eben derſelben Höhe, wie ſie in dem er-
ſten Stande geweſen, zu ſtehen komme; wann man nun wiederum die diop-
triſche Abſehen gegen das am erſten obſervirte Punct gerichtet, ſo daß es im
Puncte, wo die Fäden einander durchſchneiden, erſcheine, und im Mittelpuncte
des Inſtruments den Cylinder, auf welchem das Centrum C des Quadrantens
allbereit angemerket werden, angeordnet, machet man das Haar, welches
das Bley träget, mit Wachs auf dem Rande in dem Punct D veſt, ſo es nun
grad durch das Centrum C gehet, ſo iſt es ganz richtig, daß die Geſichtsli-
nie der diootriſchen Abſehen accurat wagrecht, und indem ſcheinbaren Hori-
zon@e mir dem ſichtbaren Object ſeye, und wird ſodann, indeme dieſe Ge-
ſichtslinie einerley in einer und anderer Stellung des Quadrantens verbleibet,
dabey ſelbige mit der Verticallinie C D verlängert wird, das Punct D
11Fig. 3. Eintheilung auf dem Rande des Quadrantens finden könne. Man richtet die
dioptriſchen Abſehen, nachdeme die Fläche des beſagten Quadrantens in ei-
nem verticalen Stand, mit Beyhülfe des Senkbleyes C D, veſt geſtellet wor-
den, auf ein ſichtbares Punct, das ſehr weit entlegen iſt, und nahe an dem
ſichtbaren Horizont, in Anſehung des Orts, wo die dioptriſchen Abſehen des
Inſtruments angerichtet ſind, ſtehet, welches man erſtlich ungefehr wird er-
fahren können, wann man an dem Rande das Punct B, in dem Radio C B be-
merket, welcher mit der Axe des Sehrohrs parallel gehet, den man beynahe er-
kennen kann, indeme man das Punct D nimmt, welches von dem Punctes B um
90. Grade entfernet iſt; dann wann der Faden des Senkbleyes das Punct
D berühret, wird das Object, welches in dem Puncte, wo die Seidenfä-
den einander durchſchneiden, oder wo es durch die dioptriſche Abſehen geſe-
hen wird, nahe bey dem Horizont, ſtehen, dann der ſcheinbare Horizont muß
einen geraden Winkel mit dem Faden des Bleyes C D machen. Diewei-
len wir ober noch nicht verſichert genug ſeyn, daß die dioptriſche Abſe-
hen vollkommen horizontal und wagrecht ſtehen, wendet man das Inſtrument
um, alſo daß das Punct D aufwärts, und das Centrum C unterwärts ſtehe;
allein bey dieſer Verſtellung muß wohl in acht genommen werden, daß die Ge-
ſichtslinie der dioptriſchen Abſehen in eben derſelben Höhe, wie ſie in dem er-
ſten Stande geweſen, zu ſtehen komme; wann man nun wiederum die diop-
triſche Abſehen gegen das am erſten obſervirte Punct gerichtet, ſo daß es im
Puncte, wo die Fäden einander durchſchneiden, erſcheine, und im Mittelpuncte
des Inſtruments den Cylinder, auf welchem das Centrum C des Quadrantens
allbereit angemerket werden, angeordnet, machet man das Haar, welches
das Bley träget, mit Wachs auf dem Rande in dem Punct D veſt, ſo es nun
grad durch das Centrum C gehet, ſo iſt es ganz richtig, daß die Geſichtsli-
nie der diootriſchen Abſehen accurat wagrecht, und indem ſcheinbaren Hori-
zon@e mir dem ſichtbaren Object ſeye, und wird ſodann, indeme dieſe Ge-
ſichtslinie einerley in einer und anderer Stellung des Quadrantens verbleibet,
dabey ſelbige mit der Verticallinie C D verlängert wird, das Punct D