Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

Table of contents

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[91.] VIII. Kunſt der Tiere bei Einrichtung ihrer Wohnungen.
[92.] IX. Vorſorge der Inſekten für ihre Jungen.
[93.] X. Elterlicher Unterricht der Tiere.
[94.] XI. Das Benehmen der Tiere gegen ihre Feinde.
[95.] XII. Der Inſtinkt der Geſelligkeit.
[96.] XIII. Verſtändigung der Tiere untereinander.
[97.] XIV. Das Leben der Bienen.
[98.] XV. Anſiedelung der Bienen.
[99.] XVI. Der Bau der Bienenzellen.
[100.] XVII. Bieneneier und deren Entwickelung.
[101.] XVIII. Tod und Entſtehung einer Bienenkönigin.
[102.] XIX. Das Geſellſchaftsleben der Ameiſen.
[103.] XX. Das Geſellſchaftsleben der Termiten.
[104.] XXI. Der Soldatenkrieg der Termiten.
[105.] XXII. Der Wandertrieb der Tiere.
[106.] XXIII. Der Wanderinſtinkt der Störche.
[107.] XXIV. Die Taube.
[108.] XXV. Der Einfluß der menſchlichen Umgebung auf die Haustiere.
[109.] XXVI. Bewußtſein bei Tieren.
[110.] XXVII. Merkwürdige Eigentümlichkeiten des Hundes.
[111.] XXVIII. Verſtandes-Entwickelung bei den Affen.
[112.] XXIX. Die Menſchenähnlichkeit der Affen hinſichtlich ihres Benehmens.
[113.] XXX. Das Nervenſyſtem der Tiere.
[114.] XXXI. Die Sonderung der verſchiedenen Nervenſyſteme bei den höheren im Gegenſatz zu den niederen Tieren.
[115.] Naturwiſſenſchaftliche Volksbiicher von A. Bernſtein. Fünfte, reich illuſtrierte Ruflage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Potonié und R. Hennig. Dritter Teil.
[116.] Berlin. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.
[117.] Das Recht der Überſetzung in fremde Sprachen iſt vorbehalten.
[118.] Inhaltsverzeichnis.
[119.] I. Wenn wir einen Sinn weniger hätten.
[120.] II. Wenn wir einen Sinn mehr hätten.
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            Gebirgsklumpen; </s>
            <s xml:id="echoid-s3603" xml:space="preserve">aber dieſe Klumpen ſind der vorzüglichſte
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            Dünger der Welt, und Schiffsladungen davon werden mit
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            hohen Preiſen bezahlt und nach allen Weltgegenden als koſt-
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            bare Ware verſendet. </s>
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            anderes als der Unrat einer Sorte von Seevögeln, die millionen-
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            weiſe auf dieſen Inſeln brüten und deren Kotmaſſen ſolch
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            hohe Gebirgsklumpen aufgetürmt haben.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3606" xml:space="preserve">Der Unterſchied zwiſchen der wilden und der zahmen Katze
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            iſt außerordentlich auffallend. </s>
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            tier mit kurzem Darm, deren ganze Verdauungswerkzeuge einzig
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            <s xml:id="echoid-s3608" xml:space="preserve">Durch die Zähmung aber und durch die Koſt, an die ſie
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            gewöhnt wurde, iſt ihre Beſchaffenheit umgewandelt worden,
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            ihr Darm iſt bedeutend verlängert, ihre Verdauungswerkzeuge
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            ſind umgeſtaltet, ſo daß ſie auch Pflanzenkoſt genießen kann; </s>
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            ſie iſt alſo in Wahrheit durch die Zähmung ihrer Leibes-
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            beſchaffenheit ein anderes Tier geworden. </s>
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            führt im Hauſe ein halb räuberiſches, wildes Leben. </s>
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            gewandelt worden iſt, dennoch geiſtig mangelt? </s>
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            ſie auch nicht im gezähmten Zuſtande einer Ausbildung fähig.</s>
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