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Hat der Herr das geſehen oder hat er den Hund verſtanden,
ſo merkt dies das kluge Tier und beruhigt ſich.
ſo merkt dies das kluge Tier und beruhigt ſich.
Wie ſcheu aber geht der Hund zur Seite, wenn er ſich
bewußt iſt, etwas Unrechtes gethan zu haben! Er verſteckt
ſich vor dem Herrn, blickt verſtohlen nach ihm hin, wartet
lange Zeit, daß der Herr ihn rufe; aber er kann es nicht lange
ertragen, daß der Herr ihm böſe iſt, er ſchleicht in der de-
mütigſten, kriechendſten Stellung herbei, wirft ſich auf den
Rücken, legt ſich dem Herrn zu Füßen, blickt zu ihm auf, legt
ſich wieder ſtill nieder, wenn er keinem freundlichen Blicke be-
gegnet; endlich zerrt er den Herrn leiſe, ſteht auf und drückt
ſich enge an ihn, legt den Kopf auf ſeine Kniee, leckt ihm die
Hände. Hilft all’ dies nichts und nimmt der Herr immer noch
keine Notiz von ihm, ſo ſtellt ſich der Hund ein paar Schritte
entfernt vor ihm hin und fängt an zu heulen und zu bellen.
Dreht ſich der Herr zornig nach ihm um, ſo kriecht er wieder
ſtille fort, um nach einer Weile wieder die Verſuche zur Aus-
ſöhnung ſeines Herrn zu wiederholen, und gelingt ihm dies,
lächelt der Herr ihn auch nur an, ſo gleicht nichts der Freude
und Luſt dieſes Tieres, die es durch Springen und Schmeicheln
gegen den Herrn in der auffallendſten Weiſe kund giebt, ſo daß
kein Menſch zweifeln kann, daß das Tier ſich glücklich fühlt
und ſeinen Jubel auch kundgeben will.
bewußt iſt, etwas Unrechtes gethan zu haben! Er verſteckt
ſich vor dem Herrn, blickt verſtohlen nach ihm hin, wartet
lange Zeit, daß der Herr ihn rufe; aber er kann es nicht lange
ertragen, daß der Herr ihm böſe iſt, er ſchleicht in der de-
mütigſten, kriechendſten Stellung herbei, wirft ſich auf den
Rücken, legt ſich dem Herrn zu Füßen, blickt zu ihm auf, legt
ſich wieder ſtill nieder, wenn er keinem freundlichen Blicke be-
gegnet; endlich zerrt er den Herrn leiſe, ſteht auf und drückt
ſich enge an ihn, legt den Kopf auf ſeine Kniee, leckt ihm die
Hände. Hilft all’ dies nichts und nimmt der Herr immer noch
keine Notiz von ihm, ſo ſtellt ſich der Hund ein paar Schritte
entfernt vor ihm hin und fängt an zu heulen und zu bellen.
Dreht ſich der Herr zornig nach ihm um, ſo kriecht er wieder
ſtille fort, um nach einer Weile wieder die Verſuche zur Aus-
ſöhnung ſeines Herrn zu wiederholen, und gelingt ihm dies,
lächelt der Herr ihn auch nur an, ſo gleicht nichts der Freude
und Luſt dieſes Tieres, die es durch Springen und Schmeicheln
gegen den Herrn in der auffallendſten Weiſe kund giebt, ſo daß
kein Menſch zweifeln kann, daß das Tier ſich glücklich fühlt
und ſeinen Jubel auch kundgeben will.
Iſt aber all’ dies möglich, ohne daß wirkliche Vorſtellungen
in dem Hunde vorhanden ſind? Ohne Zweifel hat man Grund,
in dem Verhalten des Hundes gegen ſeinen Herrn einen be-
deutenden Grad von Verſtand zu finden.
in dem Hunde vorhanden ſind? Ohne Zweifel hat man Grund,
in dem Verhalten des Hundes gegen ſeinen Herrn einen be-
deutenden Grad von Verſtand zu finden.
Tief iſt das Gefühl für das Eigentum beim Hunde aus-
gebildet; er kennt vortrefflich die Dinge, die ſeinem Herrn ge-
hören, und verteidigt deſſen Beſitztum unaufgefordert mit großer
Hartnäckigkeit. Ja, ſelbſt gegen andere Hunde weiß er das
Eigentumsrecht zu behaupten und fühlt ſich ſelbſt gegen ſtärkere
in einem Übergewicht, wenn er weiß, daß das Recht des
gebildet; er kennt vortrefflich die Dinge, die ſeinem Herrn ge-
hören, und verteidigt deſſen Beſitztum unaufgefordert mit großer
Hartnäckigkeit. Ja, ſelbſt gegen andere Hunde weiß er das
Eigentumsrecht zu behaupten und fühlt ſich ſelbſt gegen ſtärkere
in einem Übergewicht, wenn er weiß, daß das Recht des