Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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Wie man die Mittagshöhe der Sternefi n-
den
ſoll.
Es brauchet überaus groſſe Mühe den Quadranten in der Fläche des
Mittagskreiſes
recht aufzurichten, um die Mittagshöhe eines Sterns accurat
finden
zu können;
dann wo man nicht zum wenigſten einen Ort, oder eine
dazu
taugliche Wand findet, wo der aſtronomiſche Quadrant in der Fläche
des
Mittagkreiſes veſt geſtellet werden könne, welches ſehr ſchwer zu thun
iſt
, wird der wahre und rechte Stand des Mittagzirkels, der vor alle Sterne
zu
obſerviren, wie wir oben ſchon geſagt haben, tüchtig iſt, nicht gefunden
werden
, und wird dahero weit leichter ſeyn, abſonderlich auf denen Reiſen,
ſich
eines beweglichen Quadrantens zu bedienen, mit welchem man die Höhe
des
Sterns ein wenig vor ſeinem Durchgang durch den Mittagskreiß ben je-
der
Zeitminute, ſo es ſeyn kann, biß ſeine gröſte oder kleinſte Höhe über dem
Horizont
gefunden wird, obſerviren muß.
Ob nun ſchon auf dieſe Weiſe
nicht
der rechte und wahre Stand des Mittagkreiſes zu haben iſt, ſo wird man
jedoch
die ſcheinbare Mittagshöhe des Sterns dadurch überkommen.
Die-
ſe
Methode, ob ſie gleich überaus gut, und von keinem merklichen Fehler iſt,
ſo
wird man nichts deſtoweniger, wann der Stern durch den Mittagskreis
nahe
dem Scheitelpunct gehet, ſeine wahre Mittagshöhe nicht als nur ungefehr
haben
können, da aus denen von Minutenzu Minuten wiederholten Beobach-
tungen
biß auf jede Zeitminute die Höhe beynahe 15.
Minuten von einem
Grad
anwächſet;
und bey dieſen Gattungen der Beobachtungen verhin-
dern
der unbequeme Stand des Beobachters, die Veränderung des Azi-
muths
bey dem Stern in kurzer Zeit um einige Grade, die Veränderung, die
man
bey dem Inſtrument vornehmen muß, und die Schwürigkeit ſolches
wiederum
recht in ſeinen verticalen Stand zu ſtellen, daß man die Beobach-
tungen
nicht öfters als von 4.
zu 4. Zeitminuten halten kann, innerhalb wel-
cher
Zeit der Unterſchied der Höhe einen Grad austräget.
Wird es alſo in
dieſem
Fall viel ſicherer ſeyn, anderwärts den Stard des Mittagzirkels oder
die
accurate Zeit, wann der Stern durch den Mittagskreiß gehet, zu erfor-
ſchen
, damit das Inſtrument in der Fläche des beſagten Mittagkreiſes könne
aufgeſtellet
bleiben, oder doch darinnen beweget werden, ſo daß die Höhe des
Sterns
in dem Augenblick, da er durch den Mittagskreis gehet, könne beob-
achtet
werden.

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