Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

List of thumbnails

< >
281
281 (259)
282
282 (260)
283
283 (261)
284
284 (262)
285
285 (263)
286
286 (264)
287
287 (265)
288
288 (266)
289
289 (267)
290
290 (268)
< >
page |< < (263) of 885 > >|
    <echo version="1.0RC">
      <text xml:lang="de" type="free">
        <div xml:id="echoid-div551" type="section" level="1" n="272">
          <p>
            <s xml:id="echoid-s6492" xml:space="preserve">
              <pb o="263" file="0285" n="285" rhead="VI. Buch, III. Capitel."/>
            Monds und der andern Sterne vor alle Jahrszeiten, denen Beobachtungen,
              <lb/>
            die er deswegen gehalten hat, gemäß, verfertiget.</s>
            <s xml:id="echoid-s6493" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s6494" xml:space="preserve">Unterdeſſen kann man doch glauben, daß die Refractionen unterſchiedli-
              <lb/>
            chen Veränderungen um den Horizont nach verſchiedener Beſchaffenheit
              <lb/>
            der Luft und der Natur eines hoch – oder niedrig liegenden Landes un-
              <lb/>
            terworfen ſind, gleichwie ſolches Herr de la Hire ſehr oft erfahren; </s>
            <s xml:id="echoid-s6495" xml:space="preserve">dann in-
              <lb/>
            dem er unten an dem Berg die Sterne, welche derſelben Spitze anzurühren
              <lb/>
            ſchienen, beobachtet, ſind ſolche ihme ein wenig höher vorgekommen, als
              <lb/>
            wann er ſolche auf der Spitze ſelbſten beobachtet hätte, und ſo man denen
              <lb/>
            Beobachtungen anderer Leute will Glauben geben, ſo ſind gar die Refra-
              <lb/>
            ctionen in den mitternächtigen Ländern zur Sommerszeit gröſſer, als in de-
              <lb/>
            nen gemäßigten Erdſtrichen.</s>
            <s xml:id="echoid-s6496" xml:space="preserve"/>
          </p>
        </div>
        <div xml:id="echoid-div552" type="section" level="1" n="273">
          <head xml:id="echoid-head426" xml:space="preserve">Wie man aus der Beobachtung die Zeit der Nachtgleiche
            <lb/>
          und Sonnenſtillſtandes finoen ſoll.</head>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s6497" xml:space="preserve">Nachdeme man die Höhe des Aequators, die Refraction und die Pa-
              <lb/>
            rallax der Sonne in einerley Höhe gefunden hat, wird es ganz nicht ſchwer
              <lb/>
            ſeyn, die Zeit zu finden, wann der Mittelpunct der Sonne in dem Aequator
              <lb/>
            ſeyn wird; </s>
            <s xml:id="echoid-s6498" xml:space="preserve">dann ſo man von der ſcheinbaren Mittagshöhe des Sonnencentrl
              <lb/>
            an eben dem Tage, an dem ſich das Aequinoctium ereignet, die behörige Re-
              <lb/>
            fraction abzichet, und die Parallaxe dazu addiret, wird die wahre Mittags-
              <lb/>
            höhe des Sonnencentri übrig bleiben: </s>
            <s xml:id="echoid-s6499" xml:space="preserve">die Differenz aber zwiſchen dieſer
              <lb/>
            Höhe und derjenigen des Aequators wird die Zeit des wahren Aequinoctil
              <lb/>
            entweder Bor-oder Nachmittag andeuten; </s>
            <s xml:id="echoid-s6500" xml:space="preserve">ſo man nun endlich die Sum-
              <lb/>
            me der Secunden von dieſer gefundenen Differenz mit 59. </s>
            <s xml:id="echoid-s6501" xml:space="preserve">dividiret, wird
              <lb/>
            der Quotient die Stunden und die Theile der Stunden, die man entweder
              <lb/>
            addiren oder ſubtrahiren muß von dem wahren Mittag, damit die Zeit des
              <lb/>
            wahren Aequinoctii heraus komme, bemerken.</s>
            <s xml:id="echoid-s6502" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s6503" xml:space="preserve">Es werden die Stunden des Quotienten zu der Zeit des Mittags, wann
              <lb/>
            die Mittagshöhe der Sonne ſich kleiner als des Aequators gegen die Nacht-
              <lb/>
            gleiche zu im Frühling zeiget, addiret, hingegen aber, wann ſie gröſſer be-
              <lb/>
            funden worden, davon ſubtrahiret. </s>
            <s xml:id="echoid-s6504" xml:space="preserve">Das Gegentheil muß man bey der
              <lb/>
            Herbſtnachtgleiche in Obacht nehmen.</s>
            <s xml:id="echoid-s6505" xml:space="preserve"/>
          </p>
        </div>
        <div xml:id="echoid-div553" type="section" level="1" n="274">
          <head xml:id="echoid-head427" xml:space="preserve">Exempel.</head>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s6506" xml:space="preserve">Nachdeme die wahre Höhe des Aequators 41. </s>
            <s xml:id="echoid-s6507" xml:space="preserve">Grad und 10. </s>
            <s xml:id="echoid-s6508" xml:space="preserve">Minu-
              <lb/>
            ten gegeben, und die wahre Mittagshöhe des Mittelpuncts der Sonne 41.
              <lb/>
            </s>
            <s xml:id="echoid-s6509" xml:space="preserve">Grad, 5. </s>
            <s xml:id="echoid-s6510" xml:space="preserve">Min. </s>
            <s xml:id="echoid-s6511" xml:space="preserve">und 15. </s>
            <s xml:id="echoid-s6512" xml:space="preserve">Secunden groß oblerviret worden, welche ſich darthut
              <lb/>
            durch die ſcheinbare Höhe des obern oder runden Rands der Sonne, die
              <lb/>
            nach ihrem halben Durchmeſſer ſamt der Refraction und Parallare </s>
          </p>
        </div>
      </text>
    </echo>