Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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            fernet war, zu ſehen, indeme nun ſolche Tafel weiter zu dem beſagten Sehrohr
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            geſchoben, oder davon weggethan wurde, ſuchte man den Ort, wo das Bild
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            der Sonne ganz accurat gleich mit der Circumferenz des äuſſern Zirkels
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            macht, welches alſo die Maſchine zu beſagter Beobachtung war: </s>
            <s xml:id="echoid-s6657" xml:space="preserve">Ferner lieſ-
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            ſe man das Sehrohr nach der Bewegung der Sonne mit fortgehen, damit
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            der helle Rand ſeines Diſcus überall die Circumferenz des auf der Tafel be-
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            ſchriebenen äuſſern Zirkels allezeit anrühren könnte, und dadurch ſahe man
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            alſo die Gröſſe des verfinſterten Theiles, und ihrer gröſten Verfinſterung,
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            welche vermittelſt der concentriſchen Zirkel abgemeſſen wurde; </s>
            <s xml:id="echoid-s6658" xml:space="preserve">Man be-
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            merkte auch dabey die Zeit bey einer jeden Phaſi nach einer rectificirten
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            und zu dieſer Beobachtung gerichteten Uhr, die Secunden zeiget. </s>
            <s xml:id="echoid-s6659" xml:space="preserve">Eben dieſe
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            Methode iſt noch bey verſchiedenen Aſtronomen im Gebrauche, welche ſich
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            auch einer Zirkelrunden Figur bedienen, die mit 6. </s>
            <s xml:id="echoid-s6660" xml:space="preserve">concentriſchen Zirkeln
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            auf einem ſubtilen Papier, welches man mit Oel tränken kann, damit das Bild
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            der Sonne deſto beſſer durchfalle, aufgeriſſen worden. </s>
            <s xml:id="echoid-s6661" xml:space="preserve">Der gröſte von die-
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            ſen Zirkeln muß ganz accurat das Bild der Sonne in dem Brennpuncte des
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            Objectioglaſes eines Sehrohrs von 40. </s>
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            <s xml:id="echoid-s6663" xml:space="preserve">Schuhen in ſich faſſen, dieſe 6.
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            <s xml:id="echoid-s6664" xml:space="preserve">Zirkel ſind in gleichen Weiten voneinander, und theilen mit dem Mittelpuncte
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            den Diameter der Sonne in 12. </s>
            <s xml:id="echoid-s6665" xml:space="preserve">gleiche Zoll; </s>
            <s xml:id="echoid-s6666" xml:space="preserve">wann dieſes Papier in dem
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            Brennpuncte eines groſſen Sehrohrs ſtehet, kann man gar deutlich den Theil
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            der Sonne, der hell bleivbt, ſehen; </s>
            <s xml:id="echoid-s6667" xml:space="preserve">man bcdienet ſich aber alsdann keines
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            Ocularglaſes.</s>
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            <s xml:id="echoid-s6669" xml:space="preserve">Es giebet andere, welche ſich eines Sehrohrs, das mit zweyen convexen
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            Gläſern verſehen iſt, bedienen, woraus eben der Effect folget; </s>
            <s xml:id="echoid-s6670" xml:space="preserve">Ob aber wol
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            dieſer Gebrauch des Sehrohrs überaus bequem bey den Beobachtungen der
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            Sonnenfinſterniſſen iſt, ſo iſt er doch bey denen Mondsfinſterniſſen wegen
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            ſeines ſchwachen Lichts, nicht zu gebrauchen. </s>
            <s xml:id="echoid-s6671" xml:space="preserve">Endlich bedienen ſich auch ande-
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            re eines Mikrometers, das in den gemeinen Brennpunct der convexen Gläſer
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            <s xml:id="echoid-s6672" xml:space="preserve">Man kann auſſer der Gröſſe der Phaſen in den Sonnen-und
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            Mondsfinſterniſſen, die gar leicht durch beſagtes Mikrometer erforſchet wird,
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            auch überdas die Diametros Luminarium, oder der Sonne und des Monds,
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            und die Proportion des Erddiameters gegen demjenigen des Monds ſowol
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            nach dem verfinſterten Theil ſeines Diſcus als auch nach dem lichten Theil
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            mit der Diſtanz zwiſchen ſeinen Hörnern ausfinden.</s>
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            <s xml:id="echoid-s6674" xml:space="preserve">Dieſe Methode, um die Finſterniſſe vermittelſt des Mikrometers zu
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            obſerviren, wird viel nutzlicher ſeyn, wann die Eintheilungen, an welche die
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            Seidenfäden appliciret werden, alſo augeordnet ſind, daß die 6. </s>
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            der Fäden den Diameter der Sonne oder des Monds in ſich faſſen, dann
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            der bewegliche Faden, der in der Mitte der Diſtanz zwiſchen denen unbe-
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            weglichen Fäden geſtellet iſt, welches leicht zu thun iſt, wird einen jeden Zoll
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            in der Finſterniß anzeigen.</s>
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