Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

Table of Notes

< >
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
< >
page |< < (274) of 885 > >|
296274Wie man die Sterne beobachten ſoll,
Man kann ſich auch eines Glaſes bedienen, auf welchem man Linien mit
einer gar ſubtilen Diamantſpitzen in eben der Orönung gezogen, als die
Seidenfäden waren, es ſeye gleich vor das Mikrometer oder vor das Seh-
rohr des aſtronomiſchen Quadrantens oder der Waſſerwag, dann dieſe kleine
Glasſcheibe, wann ſie in ihre eigene Einfaſſung gerichtet worden, und zwar
alſo, wie wir oben geſagt, da von der Conſtruction des Mikrometers gehan-
delt worden, wird zu eben dem Gebrauche als die Seidenſäden dienlich ſeyn.
Ich glaube nicht, daß bißhero noch etwas nutzlichers als dieſes in der ganzen
ausübenden Aſtronomie iſt erfunden worden, weilen dergleichen Netze keinen
Unbeſtändigkeiten der Luſt unterworfen ſind, noch von dem Ungeziefer ver-
derbet werden, auch überdas in den Bewegungen des Inſtruments kei-
nen Schaden leiden, als welche gar oft verurſachen, daß die Fäden reiſ-
ſen, oder ſich aus ihrem rechten Stand begeben;
ſo daß dieſe Erfindung
gar bequem vor alle Beobachtere ſeyn wird, abſonderlich auf offenen Plä-
tzen und langen Reiſen.
Man kann auch bey der Beobachtung der Winkel ſich eines Glaſes mit
11Tabula
XVII.
Fig. 3.
einer auf der Mitte gezogenen Linie bedienen, welche ein wenig länger ſeyn
muß, als diejenige, die man, um ſolche an ſtatt der Seidenfäden zu gebrau-
chen, ziehet.
Man richtet dieſes alſo zubereitete Glas in das kleine Fenſter,
welches zu Ende der beweglichen Regel im Quadranten ſtehet, alſo daß die
auf der Fläche des Glaſes gezogene Linie den Rand des Inſtruments berühre,
und daß ſolche gegen ſeinen Mittelpunct zugehe, ſo wird man ſich deſſen an ſtatt
des Hars, das man ins gemein in dieſe Gegend ſtellet, welches vielen Beſchwer-
lichkeiten unterworfen iſt, bedienen köimen.
Es giebt Leute, welche die Seidenfäden denen auf dem Glas gezogenen
Linien vorziehen, als deſſen Fläche einige Obſcurität bey denen Objecten ver-
urſachen, oder einigen Fehler, wann es nicht recht gleich iſt, geben mögte;
ſollten aber gleichwol dieſe Schwierigkeiten, die doch in der That vor nichts
zu achten ſind, wie man aus der Erfahrung erlernen wird, ihnen hinderlich
fallen, ſo mögen ſie ſich fein gleicher und wol angezogener Fäden aus Glas
an ſtatt der Seidenfäden bedienen, dann man findet von dergleichen eben ſo
ſubtile als die Seidenfäden, und die gleichfalls hübſch ſtark ſind, um denen
Veränderungen der Luft zu widerſtehen.
Dieſe Glasfäden werden gemacht, indeme ſolche aus dem Schmelz-
tiegel, welcher in dem Ofen auf denen Glashütten ſtehet, gezogen wer-
den;
Man nimmt nemlich mit dem Ende einer eiſern Stange, deren man ſich
bedienet, ein wenig von geſchmolzenen Glas, das man geſchwinde an ei-
nem Ende am Haſpel, im andern am geſchmolzenen Glas, das in dem Tie-
gel iſt, veſt hält.
Man drehet alſobalden mit einer groſſen Geſchwindigkeit
den Haſpel herum, ſo wird ſich ein Faden vom Glas formiren, der ſubtiler
iſt, dann die Har ſind, welcher ſich bieget, und wiederum gerad richtet,

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index