Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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            dies möglich iſt, es dahin gebracht, daß wir Kenntnis von
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            etwas haben, für das uns ein direkter Sinn fehlt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3950" xml:space="preserve">Hätten wir, ebenſogut wie wir Augen haben für das Licht,
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            von Geburt an noch irgend ein beſonderes Werkzeug im Kopfe
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            für die Elektrizität, ſo würde die Menſchheit ſchon vor vielen Jahr-
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            tauſenden mehr von dieſem Stoff oder von dieſer Kraft, oder
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            wie man es ſonſt nennen mag, wiſſen, als uns jetzt die Natur-
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            forſcher lehren. </s>
            <s xml:id="echoid-s3951" xml:space="preserve">Unſere Erkenntnis wäre gewiß unendlich weiter
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            als jetzt, wo wir nur durch einen großen Umweg und ziemlich
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            ſpät dem Geheimnis nachzuſpüren anfangen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3953" xml:space="preserve">Und nun, mein freundlicher, Leſer wirſt du verſtehen, wenn
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            ich ſage, daß es ſich lohnt, nach ſolchen Geheimniſſen zu forſchen,
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            und wirſt mir einige Aufmerkſamkeit ſchenken, wenn ich dich
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            auffordere, mit mir einem intereſſanten derartigen Geheimniſſe,
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            dem Geheimnis der Anziehung in der Natur, ein wenig nach-
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            zuſpüren.</s>
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            <emph style="bf">III. Die verſchiedenen Anziehungskräfte.</emph>
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            <s xml:id="echoid-s3955" xml:space="preserve">Unter den vielen uns verborgenen Kräften der Natur
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            exiſtiert eine, welcher man ſchon ziemlich nahe auf die Spur
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            gekommen und deren Daſein ſo allgemein bekannt iſt, daß man
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            von ihr wie von einer ganz ausgemachten Sache ſpricht. </s>
            <s xml:id="echoid-s3956" xml:space="preserve">Wir
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            meinen die Kraft der Anziehung.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3958" xml:space="preserve">Man lehrt es jetzt ſchon jedem Kinde, daß ein Stein, oder
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            ſonſt irgend ein Ding, das von der Höhe zur Erde fällt, dies
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            nur darum thut, weil es von der Erde angezogen wird.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3960" xml:space="preserve">Nun ſollte man glauben, daß die Anziehungskraft der
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            Erde ſchon etwas wäre, das ſo offen daliegt, daß ſich unſere
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            Sinne ſofort von der Exiſtenz derſelben überzeugen können;
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            <s xml:id="echoid-s3961" xml:space="preserve">aber dem iſt nicht ſo. </s>
            <s xml:id="echoid-s3962" xml:space="preserve">— Bedenkt man, daß durch viele Jahr-
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            tauſende die Menſchheit alltäglich viele tauſend Dinge </s>
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