Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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298276Wie man die Sterne beobachten ſoll,
Es iſt aber doch zu merken, daß die Mondsfinſterniſſe keiner ſo groſſen
Zurüſtung, als die Finſterniſſe der Jupiters Trabanten nöthig haben, als
welche nicht leicht und vollkommen zu beobachten ſind, wo man nicht zum
wenigſten ein Sehrohr von 12.
Schuhen bey der Hand hat, da man ſon-
ſien die Mondsfinſterniſſe ohne Sehrohr ſehen kann, wann es nur die
Phaſen des Anfangs und Endes, oder der Ein-und Austritte antrift,
oder auch mit einem Sehrohr nur von einer mittelmäßigen Länge, wo-
mit dann die Ein-und Austritte der Mondsflecken beobachtet werden
können.
Der Herr Caßini, ein überaus geſchickter Aſtronome bey der köni-
glichen Academie der Wiſſenſchaften, hat Anno 1693.
accurate Tabellen von
denen Bewegungen der Jupiters Trabanten heraus gegeben.
Solchem-
nach kann man, wann die gefundene Zeit der Ein-und Austritte des er-
ſten Trabanten im Jupiter durch die auf die Sternwarte gerichtete Tabellen
mit denen an andern Oertern gehaltenen Beobachtungen verglichen wird,
aus dem Unterſchiede der Zeit, den Unterſchied der Längen zwiſchen der
Sternwarte und dem Ort der Beobachtung wiſſen, welches dann zu noch
mehrerer Bekräftigung und Gewißheit ſich bringen läſſet, wann eben die
Himmelsbegebenheit in einem und andern Orte beobachtet wird.
Hier ſind auch die Beobachtere wegen eines Zufalls zu erinnern, welcher
oft verhindert, daß man die Trabanten des Jupiters nicht accurat beobach-
ten könne.
Man findet nemlich oſt bey hellem Wetter, daß ſich der Schein
des Jupiters und ſeiner Trabanten allgemach verlieret, alſo daß es unmög-
lich iſt, die wahre Zeit des Eintritts oder Austritts zu beſtimmen, die Urſache
dieſes Zufalls kommt von dem Objectivglaß her, das von den Tropfen des
Thaues ganz bedecket wird, welche die Strahlen des Lichts ablenken, und
dahero kommet es, daß deren gar wenige biß in das Aug gelangen.
Ein ganz gutes Mittel aber iſt wider dieſe Incommodität, daß man ein
Sehrohr von Fließpapier verfertiget, das iſt, daß man 2.
biß 3. Bögen über-
einander wickelt, und ein Sehrohr, ungefehr von zween Schuhen in der Län-
ge macht, der dabey weit genug ſeye, daß er über das Rohr des Sehrohrs
an das Ende auf der Seite des Objectivglaſes angeſchoben werden könne.
Dieſes alſo verfertigte Sehrohr wird den Nachtthau in ſich ſchlucken, und
verhindern, daß er nicht biß auf das Glaß komme, und alſo wird man gar
bequem dabey die Beobachtungen anſtellen können.
Es iſt ſch wer bey denen Sonnen-und Mondfin ſterniſſen die verfin ſterte
Zolle richtig zu beobachten.
Der Ritter de Louville, ein Mittglied der Aca-
demie der Wiſſenſchaften hat eine Maſchine ausgeſonnen, vermöge deren man
effectuiren kann, daß das Mikrometer den Stern, den man beobachten will, im-
mer folget;
Dann gleichwie der Stern in einem Augenblick weichet, da in
einem andern der Schatten auch fortrucket, ſo hat der Beobachter nicht ſo
viel Zeit übrig, daß er die Gröſſe des annoch erleuchteten Tellers oder

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