Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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2986 Erde fallen ſah, ohne zu ahnen, daß hierbei eine Anziehungs-
kraft der Erde wirkſam ſei, bedenkt man, daß bis auf Newton
(1643—1727) die Anziehungskraft der Erde ſo gut wie ein
unbekanntes Ding war, ſo hat man Urſache, ſchon aus dieſem
Umſtand allein darauf zu ſchließen, daß wir es mit einer Kraft
zu thun haben, von deren Exiſtenz wir uns erſt durch Beob-
achtungen und Vernunftſchlüſſe überzeugen können, für die uns
aber eine direkte Empfindung fehlt.
In der That wird auch jeder Naturforſcher geſtehen, daß
die Anziehungskraft überhaupt ein großes Geheimnis der Natur
iſt, und wir, trotz der außerordentlich reichen Erfahrungen
und unzähligen Verſuche, über dieſelbe noch weſentlich im
Dunkeln ſind.
Wir wollen dieſem Geheimnis nachzuſpüren ſuchen und
die Anziehungskraft einmal in allen ihren Haupterſcheinungen,
die weſentlich von einander abweichen, vorführen und dann
durch einen Geſamtüberblick unſeren Leſern zeigen, wie ſchwierig
es iſt, den Geheimniſſen der Natur bis auf die Grundurſache
nachzuforſchen.
— Wenn wir hierzu bemerken, daß gerade die
Anziehungskraft ein Geheimnis iſt, dem man ſchon länger auf
der Spur iſt als allen andern Naturgeheimniſſen, ſo wird dies
hinreichen, die Größe der Aufgabe deutlich zu machen, die in
ſolchem Aufſpüren liegen muß.
Sehen wir uns vor allem einmal an, wie eigentümlich
verſchieden die Anziehungskraft in einzelnen Fällen auftritt.
Wie wir in den nächſten Abſchnitten noch deutlicher zeigen
werden, iſt die höchſte Wahrſcheinlichkeit vorhanden, daß alle
Dinge in der Welt, die wir ſehen können, aus außerordentlich
kleinen Teilen zuſammengeſetzt ſind.
Ein Stück Eiſen z. B.
erſcheint uns, als wäre es ein einziges Stück, das gar keine
Lücken in ſich hat, und doch kann man den Beweis führen, daß
es aus lauter ganz außerordentlich kleinen Teilen zuſammen-
geſetzt ſein muß, die nur darum ſo feſt aneinander

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