Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897
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3008 um eigentümlich ſind. — Ja, in der Lebensthätigkeit der Pflanze
und noch mehr in der des Tieres, herrſcht eine außerordentlich
eigene Art von Anziehung, die durchaus anders iſt als alle
anderen bisherigen.
All’ dieſe wollen wir in leichten Zügen
einmal vorführen, um dann zu der Hauptfrage des Geheim-
niſſes zu kommen, ob es nur eine Anziehungskraft in der Natur
giebt, die ſich nur unter verſchiedenen Umſtänden verſchieden
äußert, oder ob es wirklich verſchiedene geſonderte Anziehungs-
kräfte giebt, von denen ſich uns einige zeigen:
oder endlich,
ob alle nur herſtammen von einer uns völlig unbekannten
Naturkraft, von welcher die Anziehung überhaupt nur eine be-
ſondere Erſcheinung iſt.
Und für dieſe Aufgabe nehmen wir für diesmal das In-
tereſſe und das Nachdenken unſerer Leſer in Anſpruch.
IV. Von den kleinſten Teilchen und den unſicht-
baren Zwiſchenräumen.
Es giebt zahlreiche Beweiſe dafür, daß all’ die feſten
Dinge, die unſerem Auge wie ununterbrochene Maſſen erſcheinen,
welche gar keine leeren Zwiſchenräume in ſich haben, dennoch
voll von ſolchen Zwiſchenräumen ſein müſſen.
Einen ſcharfen Stahlſtift kann man durch Preſſen oder
Schlagen in ein Stück Eiſen treiben.
Der Stahlſtift macht ein
Loch im Eiſen.
Da aber nirgends das Eiſen zu finden iſt,
das vorher die Stelle des Loches ausgefüllt hat, ſo leuchtet es
jedem ein, daß der Stahlſtift nur das Eiſen verdrängt hat, und
daß das Loch nur dadurch entſtanden iſt, daß durch das Ein-
dringen des Stahlſtiftes das Eiſen rings um das Loch dichter
geworden iſt.
Wäre Eiſen eine Maſſe, die vollkommen dicht zu-
ſammenhängt und ein ununterbrochenes Stück iſt, ſo

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