Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

Page concordance

< >
Scan Original
301
302
303 91
304
305 92
306
307 93
308
309 94
310
311 95
312
313 96
314
315 97
316
317 98
318
319 99
320
321 100
322
323
324
325
326
327 101
328
329 102
330
< >
page |< < (94) of 357 > >|
30994Von Auß/Einflüſſen vnd Brucken. werden / ſolche hültzene Brucken an Veſtungen / ſeind nicht rahtſam / dann der Feind kan
mit
Schiffen/ darinn Holtz/ Puluer/ Bech/ vnd andere Fewrwerck in iſt/dahin flötzen laſ-
ſen
/ die dahinden mit zwerch höltzern alſo zu rüſten / das ſie hangen bleiben/ vnd ſölche ver-
ſprengen
/ verbrennen vnd zu grundt / oder andere verrähterey mehr damit änriehten / In-
ſonders
wenn ſie hart an den Streichen vnd Vorwehren legen/derhalben man ſolche Bru-
11Wohin ſie n Not-
fall
zu ordnen vnd zu
verſehen
.
cken weit hinein in die Statt richten müßte/ vnd an ſtatt der Stein/ ſtarcke Joch ſchlagen/
vnd
ſolche mit Eyſen zügen / Kätten / vnd Vorzügen beſchlieſſen / damit man weder zu
Schiff
noch auff Flötzen dahin / oder darüber fahren könte/ aber in allem ſeind die Steinen
beſſer
/wo mans haben mag.
Zu Ofen in Vngern/hat es ein ſtarcke Kätten/vber die gantz Thonaw/biß gehn Peſt
22Rettẽ vber die Tho-
naw
zu Ofen.
an Jochen angemacht / vnd Höltzer auff 20.
ſchuh lang mit dem dickſten ort angchenckt/
daran
/ darunder zwerch Höltzer wol verbicht / die tragen die Ketten entpor / das ſie nit vn-
derſich
kan/ es falle das Waſſer nider oder hoch/ ſo ſchwäbt die Kätten allezeit dem Waſſer
gleich
/ alſo das auch die Türckiſche Naſſirn ſchifflein nicht drüber können fahren / ſie auch
weder
vnderſich noch vberſich zubringen ſeind noch können / der geſtallt / das alles / was
auff
oder ab will / hart bei der Statt da es ein Paß hatt / fürvber paſſiren muß / vnd ſolches
wird
nur in Kriegs zeiten vberzogen/ vnd fürgeſpannen/ vnd das könnt hie auch fürgenom-
men
werden.
Do aber ein Waſſer/da man dannoch völlig gründen mag/vnd 1 ſchuh 3. 4. 500. oder
44Lange ſteinerne
Brucken
.
noch breiter iſt / vnd von Steinwerck ein Brucken darüber zu bawen wer / wolt ich darzu
rahten
/ wie man deren zu zeiten/ in groſſen Waſſern viel findt / die ſtarck vnd wol gebawen
ſeind
/ als zu Regenſpurg/ Prag/ Dreſden/ Franckfort/ Cobolentz/ an dern örtern mehr/
welche
ein ſehr guten beſtand haben/ aber an ſolchen enden müſte jedes Joch beſonder vmb-
fangen
/ gebawen vnd beſchloſſen werden.
Wolte man hie alſo ein Bruck vberbawen/ müſte ſolche in zwey gleiche theyl abge-
55Bollwerck oder mit-
ler
Waſſerwehr.
theilt werden/ alſo das die Wehr mit einem Thurn darhin der in die mitten käme/die Wehr
muſt
alſo inngetheilt werden / das ſie zum wenigſten 60.
oder 80. ſchuh breit wer (könte
mans
breiter haben/ ſo were es deſto beſſer) vnd völlig alſo lang hinauß ins Waſſer/vornen
mit
einem ſcharpffen ſpitz oder Grot/ damit die Waſſer vnd Eyß ſich daran abſchneyden.
Beide Brucken werden auff ein Manier gebawen / vnd kein vnderſcheid gemacht/
dieweil
es ein Fluß iſt / vnd in rechter breite noch notturfft/ damit kein hindernuß da ſeie/die
hinder
Linien der Brucken nach dem Waſſer wirdt in gleiche ſchnur zogen / aber die vor-
der
Linien der Brucken/ wirdt föllig noch halb ſo breit (als die Brucken iſt) hinauß geſetzt
mit
dem mittlen Spitz / faſt völlig der halben Streichen weit / damit die gantz Bruck ein
kumpffen
ſpitz gegen dem Waſſer gebe in der mitten / wie auch der Pfeyler dauornen/noch
ein
längern ſpitz haben / darauff ein Wachthäußle von Stein geſetzt ſein ſoll/ da man von
66Steinen Wacht-
häußle
.
der Brucken etliche ſtafflen hinab gehen kan/ alsdann wirdt ſich das ſpactum zu beiden ſe@-
ten
der Brucken befinden/wie weit daſſelbigiſt/alſo kan man die Joch vnd Pfeyler mit flciß
eintheilen
/das allwegen die Bögen gegen den anfängen ſich ernidern/alle Joch müſſen for-
nen
gegen dem Waſſer längere ſpitzen vnd ſtreben haben / dann dem Waſſer nach / vnd die
Schwibögen
(von einem Pfeyler auff den andern) biß in die mitte jelänger je höher/ alſo
das
die Bruck am ort vnd anfang biß in die mitten vberſich ſteige / vornen hinauß gegẽ dem
Waſſer
am Einfluß / muß auff der Brucken ein Steinenin länder oder Bruſtwehr ſein/
77Steinen geländer o-
der
Bruſtwehr vor-
nen
her.
vornen hinauß abgedacht 2 ſchuh dick/ 4 hoch/vnd ſolle auff jedem Pfeyler in der Bruſt-
wehr
(wie auch in der mitten auff jedem Bogen) ein offene ſcharten ſein/ vom Boden dritt-
halb
ſchuh hoch/ vnd 1 ſchuh weit/ durchauß offen / die Gewänd neben zu / daß ſie außlauf-
fen
/ aber vnderſich wol abgedacht / auff 3 oder 4 ſchuh tieff / damit man mit ſchieſſen

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index