Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

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            <s xml:id="echoid-s4759" xml:space="preserve">Nicht weit von vns/hat ſich ein ſchwerer handel zugetragen/ alſo das die Burger vnd
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              Müllhauſ
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            Oberkeit vnder jhnen ſelbs vneins ſeind worden / vnd ſich viel Stätt jhrer Bundgenoſſen
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            darzwiſchen legten / vnnd dieweil die Burger niemands gehorchen wolten / haben etliche
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            Stätt der Bundgenoſſen/die Statt belägert/die inwendig aber hetten kein ſorg/noch recht
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            wacht/denn als den 14. </s>
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            <s xml:id="echoid-s4761" xml:space="preserve">die in der Statt auff dem Rahthauß gezecht/ſorgloß/vnd der
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            mehrtheyl truncken waren/ habẽ die äuſſern gut Wacht gehalten/ vnd einen bey Nacht den
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            Graben abzumeſſen außgeſchickt/ wie tieff erſey/ dann es an einer ſeit vier Waſſergräben
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            für einander hat/damit ſie möchten die ein Port öffnen/ alſo hat ſich einer mit einer ſtangen
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            daran Zacken waren/ hinein gewagt/vnd befunden/ das es jm vnder die arm gangen/iſt an
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            der ſtangen in die Statt geſtiegen / hat geſehen / daß ſie ein groſſe Doppel Carthaunen mit
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            Eyſen/Schroten/Ketten/Stein/Nagel/vñ anders geladen/vnd gegen der Porten gericht/
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            wenn ſie etwann durch den Feind ſolten angefallen werden / dardurch groſſer ſchad auch an
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            der Porten würde geſchehen ſein/ die aber darbey wachen ſollten/ haben faſt alle geſchlaffen/
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            vnd kein acht gehabt/auch vermeint/ das er jnen zuſtändig were/ er aber iſt geſchwind zu eim
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            Bruñen gangen/ſeinen Hut voll Waſſer genoſñen/vnd ſolches auff die Zündpfannen vnd
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            Puluer geſchütt/wider auff die Maur koſñen/ vnd an der ſtangẽ ſich wider hienab gelaſſen.</s>
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            ſampt jhrem Meiſter genoſñen/ vnd alſo ſelbander durch die Gräben kommen/vnd ſolchs
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            an der Pforten angeſchranbt/die jnnern haben geredt/ vñ daruor ſolchs nicht gehört/die an-
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            dern haben noch auff dem Rahthauß gezecht. </s>
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            geweſen/vnd ſich zur Pforten gemacht / inn deß iſt das werck angangen / vnnd die Pforten
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            auffgeſprengt/ vnd ſie hienein gefallen/ als nun Lärmen worden/ vnd die Burger im Har-
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            niſch zuſammen gelauffen/war es gleichwol ſo Finſter/das man mit der Gegenwehr nichts
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            verrichten köñen/wie ſie nun das vorangeregt groß Stuck wollen anzündẽ/iſt es ver gebens
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            geweſen/vmb die zwey vhr aber/ wie es im Sommer frühtag würd/ iſt der Lärmen erſt recht
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            angangen/ alſo das der Burger auff die 400. </s>
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            Statt erobert/vnd ſie alß eigen Leuth vom Bund abgeſündert worden.</s>
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            <s xml:id="echoid-s4767" xml:space="preserve">Hierauff inn diſem 87. </s>
            <s xml:id="echoid-s4768" xml:space="preserve">Jahr hat gleicher weiß Martin Schenck von Neideck / Geb-
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            hardt Truckſeſſen von Waldburg geweſenen Ertzbiſchoffs zu Cöllen Oberſter / die Statt
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            Bonn erobert/wider Ertzbiſchoffen Ernſten/ Hertzogen von Beyern/ der hat nach ſolchem
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            Inſtrument getracht/vnd wie man ſagt/ſoll es eben das Inſtrument vnd ſein Meiſter/dar-
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            mit vorgemelte Statt erobert/geweſen ſein / vnd ſich mit Reittern vnd Fußvolck gefaßt ge-
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            macht / bey Nacht den 22. </s>
            <s xml:id="echoid-s4769" xml:space="preserve">Decembris für Bonn geruckt / darinn was Carle Billeus von
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            Brüſſel Oberſter (der dann ſein tag ein Student geweſen) vnd gegen Morgens vmb drey
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            vhren am Zollhauß am Rhein die Pforten mit gemeltem Inſtrument/ auffgeſprengt/hien-
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            ein gefallen/vñ die Statt eingenoſ
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            gefallen/entlauffen/ vnd gehn Cobolentz koſñen / Martin Schenck ſagt der Student Bil-
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            leus hab den Hindern verwahrt/vnd dz Haupt in nöten gelaſſen/vermeint er hab vil vnnö-
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            tige örter wol beſetzt/vñ die Pfortẽ/den Rhein/Straſſen vñ deß Fürſtenhauß als dz nötigſt
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            bewahren ſollen/ darauff habe er kein achtung gethan/vnbewahrt vnd vnbeſetzt gelaſſen.</s>
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            auff das die möchten verwahret vnd recht geordnet werden/ damit man zu Roß vnd zu Fuß
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            bey Nacht nicht darzu kommen könne / darzu nicht einfach / ſonder allwegen doppele Thor
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            oder Porten/vnd zu letſt gute Schutzgattern gehören/ doch will ich erſtlichen / wie die äuſ-
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            ſern Pforten vnd Brucken geordnet / geſetzt vnd gebawen werden ſollen/anzeigen/vnd iſt
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            nicht alſo wenig (wie etlich fürgeben) an einer wol bewarten Porten gelegen (ſo wol bey
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            Tag als bey Nacht / doch ſoll kein Gebäw an einer Porten der Linien der Mauren oder
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            deß Wahls herauß gehn/ damit es inn allen Vorſtreichen kein hindernuß gebe / wie auch
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            nicht gar zu tieff/ledig hinein geruckt werden / das man mit ſtreichen/ſchieſſen vnd werffen
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            nicht dar zu kommen köndte/welches wol zumercken.</s>
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            <s xml:id="echoid-s4773" xml:space="preserve">Nach dem die Mauren zwiſchen den Bollwerckẽ/wie ein Zwinger geordnet/auch nicht
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            höher dann der Lauff oder die höhe von der Abdachung haben ſoll/ſo mag doch ſolche ſo breit
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            als die Porten völlig iſt/ vnd die notturfft erfordert/auffgeführt werden/aber die Port </s>
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