Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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            und gar nicht mehr hervortritt und nur die Abſtoßungskraft
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            thätig iſt, ſo daß die Atome ſich vollſtändig zu fliehen anfangen
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            und nur mit Gewalt aneinander gehalten werden können.</s>
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            <s xml:id="echoid-s4213" xml:space="preserve">Eine ähnliche Erſcheinung, die das Geſagte deutlicher
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            machen wird, ſtellt uns ein elektriſcher Verſuch dar, welchen
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            uns Fig. </s>
            <s xml:id="echoid-s4214" xml:space="preserve">1 veranſchaulicht. </s>
            <s xml:id="echoid-s4215" xml:space="preserve">Wir wiſſen ja, daß auch Körper,
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            die mit gleicher Elektrizität geladen ſind, ſich gegenſeitig ab-
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                <caption xml:id="echoid-caption50" xml:space="preserve">Fig. 1.</caption>
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            ſtoßen. </s>
            <s xml:id="echoid-s4216" xml:space="preserve">Ladet man nun einen Büſchel
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            von Seidenpapier-Streifen oder Hol-
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            lundermark-Kügelchen mit einer Sorte
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            von Elektrizität, ſo ſuchen die einzelnen
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            Kügelchen möglichſt weit von
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            anderen fortzuſtreben, und ſo nehmen
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            ſie denn die eigentümliche Stellung ein,
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            welche unſere Figur veranſchaulicht.
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            <s xml:id="echoid-s4217" xml:space="preserve">Hier ſind nur noch abſtoßende und gar
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            keine anziehenden Kräfte mehr thätig,
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            und genau ebenſo verhält es ſich mit
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            den Atomen in gasförmigen Körpern.</s>
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            <s xml:id="echoid-s4219" xml:space="preserve">Wie wunderbar dieſe Abſtoßungs-
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            kraft thätig iſt, davon geben Verſuche
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            mit Luftarten intereſſante Beiſpiele.</s>
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            <s xml:id="echoid-s4221" xml:space="preserve">Wenn man ein großes Gefäß voll-
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            kommen luftleer gemacht hat, was durch
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            eine Luftpumpe bewerkſtelligt werden
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            kann, ſo ſollte man glauben, daß, wenn man nur ein ganz
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            klein wenig Luft in das Gefäß hineinläßt, dieſes bißchen Luft
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            irgendwo liegen bleiben und ſich nicht im ganzen Gefäß aus-
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            breiten würde. </s>
            <s xml:id="echoid-s4222" xml:space="preserve">Aber dies iſt nicht der Fall. </s>
            <s xml:id="echoid-s4223" xml:space="preserve">Mag das Gefäß
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            noch ſo groß, und mag das bißchen Luft noch ſo gering ſein,
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            ſo dehnt ſich dies bißchen Luft doch nach allen Seiten des Ge-
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            fäßes aus und verteilt ſich gleichmäßig in dem ganzen Raume.
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            <s xml:id="echoid-s4224" xml:space="preserve">— Offenbar rührt dies nur davon her, daß die Atome der </s>
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