Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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31523 ſich gegenſeitig abſtoßen und deshalb ſo weit auseinanderfliehen,
wie es nur der Raum geſtattet.
Ganz dasſelbe iſt mit jedem Gas, mit jedem Dampf der
Fall.
In Gaſen und Dämpfen herrſcht nur die Abſtoßungskraft
der Atome, während die Anziehungskraft derſelben durch die
aufgenommene Wärme vollkommen unterdrückt iſt.
Und wenn
wir nun verſichern, daß Verſuche gezeigt haben, wie Eiſen und
ſonſtige Metalle durch Hitze nicht nur flüſſig, ſondern auch bei
Fortſetzung der Erhitzung in Dampf verwandelt werden;
und
wenn wir hinzufügen, daß dieſer Dampf ebenfalls jene unge-
heure Ausdehnungskraft beſitzt, die den Luftarten eigen iſt, ſo
wird ein wenig Nachdenken jeden unſerer Leſer ſchon von ſelber
dahin führen, eine große Wahrheit der Naturwiſſenſchaft zu
erkennen, welche wir nunmehr näher ausſprechen wollen.
IX. Wodurch die Dinge feſt, oder flüſſig, oder
gasartig erſcheinen.
Dieſe naturwiſſenſchaftliche Wahrheit, von welcher wir
glauben, daß der nachdenkende Leſer ſchon von ſelber darauf
gekommen ſein wird, iſt folgende:
Es giebt in der Welt keine Maſſen, die ihrem innerſten
Weſen nach feſt oder flüſſig oder gasförmig ſind, ſondern der
jeweilige Zuſtand, in dem ſie uns erſcheinen, hängt nur ab
von dem Grad der Wärme, den ſie in ſich aufgenommen haben.
Wenn man ſagt: Eiſen iſt eine feſte Maſſe und Waſſer
iſt eine flüſſige Maſſe und Luft iſt eine gasförmige Maſſe, ſo
iſt dies nur richtig, wenn man hinzufügt, ſie ſind es bei der
gewöhnlich herrſchenden Temperatur
.
Denkt man ſich
alle Wärme fort, ſo verwandeln ſich ganz ohne Zweifel alle Gaſe
in Flüſſigkeiten und dann in feſte Maſſen und es gäbe dann
garnichts in der Welt, das nicht feſt wäre.
Umgekehrt,

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