Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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3222 Arbeit, das die aufgezogene Uhr zu leiſten vermag, und größer
oder geringer kann dieſes Quantum niemals werden:
kennt
man die Zeit genau, welche die Uhr zu laufen vermag, ſo kann
man auf die Sekunde berechnen, wann eine eben aufgezogene
Uhr ſtill ſtehen wird, vorausgeſetzt, daß man ſie ruhig ihren
Gang gehen läßt.
Wird die Uhr während ihrer Thätigkeit
angehalten und nach einiger Zeit wieder in Bewegung geſetzt,
ſo wird ſie genau noch ſo lange laufen, als ſie ohne jenes
Anhalten zur Bewältigung ihres vollen Arbeitsquantums ge-
braucht hätte.
Der Phyſiker ſagt nun, die eben aufgezogene
Uhr hat eine genau beſtimmte Menge Kraft oder, wie er lieber
ſagt, “Energie” in ſich, welche ſie befähigt, jenes beſtimmte Quantum von Arbeit zu leiſten.
Iſt dann die Uhr abgelaufen,
ſo ſagt er:
ihre Energie (die ſie nun verloren hat, bis ſie
wieder aufgezogen wird) hat ſich “umgeſetzt” in Arbeit, und
zwar in Bewegung (von Rädern, Zeigern, Pendeln).
Weiter! Ich trage eine Metallkugel auf das Dach eines
hohen Hauſes und laſſe ſie von oben herunterfallen.
Befindet
ſich nun unten ein weicher Lehmboden, ſo wird die Kugel
mehrere Centimeter tief in dieſen eindringen.
Trage ich aber-
mals die Kugel aufs Dach und laſſe ſie an einer benachbarten
Stelle herunterfallen, ſo wird ſie wieder genau ebenſo tief
eindringen wie zuvor.
Dasſelbe werden wir bei einem dritten,
vierten Verſuch u.
ſ. w. beobachten. Beim Eindringen in den
Boden verrichtet die Kugel ebenfalls Arbeit :
ſie wühlt die Erde auf und verſtreut ſie nach allen Seiten. Lege ich alſo
die Kugel auf das Dach, ſo beſitzt ſie eine beſtimmte Energie,
die ſich beim Herunterfallen wieder “in Arbeit umſetzt”.
Und
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