Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

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321100Von Einläß/Thürn vnnd Wachten. bäwen im äuſſern Zarg/ ſollen weder rund noch viereckete Thürn gebawen werden/ auch
nichts hochs ſo mit Geſchütz erreicht/ antroffen vnnd gefällt/ oder geſehen köndt werden/
außgenommen was von Erden iſt/auch in der Veſtung inwendig tieff ligen/wie zuuor ge-
nugſam erkläret worden.
LIT. V.
SJſer thurn zum Einlaß/ weil er vornen an die Brucken kompt/ kan auch für ein
11Thurn zum Einlaß. Porten / oder allein zum Einlaß gebraucht werden/ da man jemand zu Fridens zeit
auß oder einlaſſen wolte/ Wiewolichs nit allenthalben/ ſonderlich an Veſtungen
rhaten wolt/ doch müßter alſo gebawen ſein/ nemlich in die vier Eck/vnd nicht Rund/vnd
gegender Statt vberlengt/ alſo daß das ſchwechſte theyl gegen dem Feld vnd der Statt zu-
gewendt würde/hierinn müſſen widerumb zwey Gewölber vber einander geſchloſſen / aber
gantz nider/beuorab das oberſte/beide mit Grot/Gewölben vnd reihungen ins Creutz/vnd
in den vier Ecken jhre anfäng/darauff ſie ruhen/wol in die Tieffe gericht/ oben mit einer
nidern Bruſtwehren/mit etlichen Scharten ſein/doch ſollen auffbeiden Gewölben Lucken
oder Gäng/ durch die gantz Maur dicke gehn/ damit man ſtracks vnderſich für die Por-
ten vnd herumb ſehen kan.
Auff dem vnderſten Gewölb muß widerumb ein Zug ſein / mit der Waltzen / Wall-
22Zug. baum vnd Schrauben ohne ende/die muß die Fallbrucken auff vnd ablaſſen/wie zuuor ge-
33Wechter / zuger@-
nete.
meldt / allein das ſolches oben geſchicht/ auff dem ein geſchworner Wechter wohnen/vnnd
jhm alle Nacht noch etlich zugeben werden ſollen.
Am end der Fallbrucken/an der Brucken/ſollen Ketten ſein / die an beiden orten der
44Ketten.
W@@dfedern.
Gattern angemacht ſeien/ die Gattern müſſen Windfedern haben/ alſo wenn man die
Bruck herab laßt/ die Gattern aufflauffen / vnd wenn man die Fallbruck auffzeucht / die
Gattern mit zuziehe/vnd die Fallbruck zuſchlage/ alſo auch inwendig im Außlaß.
Am andern ort im vndern Gewölb/muß widerumb ein Fallbruck gemacht ſein / wie
55Innere Fallbrucken. vor gemeldt/daruor ein porten/vnd Tieffe wie ein Graben inwendig darunder ſein/ alſo
66Tieffe wie ein Gra@
ben.
wann man die Fallbruck herab laßt/ ſolche tieffe wie ein Brucken vberfellt werde/ als dann
77Auffgang außwen-
dig ſein.
muß von auſſen die Port geöffnet werden/ das Gewölb vnden muß gantz ſein/außgenom-
men die zwo Porten/ dann der Auffgang ſoll außwendig hinauff gehn.
Es werden an etlichen orten die Einläß mit einem Gegengewicht gemacht/alſo wenn
88Einläß mit Gege@@
gewicht.
man die ein Bruck ablaßt/ zeucht ſich die ander auff/wenn man die auffzeucht/fällt die an-
derab/ mit einem Zug/ vnd ſchweren Gegengewicht / ſolchs will mir aber nicht gefallen/
dieweil der ein Einlaß offen bleibt/derhalben jetzgemeldte breuchlicher vnd beſſer ſeind.
Weñ nun jemands Frembd oder Heimiſch bei Nacht hinein wolte/ſoll da ein Glöck-
99Ordnung mit dem
Einlaſſen.
lin hinauff/vnd eins hinab gehn/damit der ein zum Oberſten/Wachtmeiſter/ oder zum
Burgermeiſter gehn / ſolche Namen vnd Perſonen anzeigen / vnd des Einlaſſens halben
befragen mög/wenn es vor Mittnacht iſt/ aber nach Mittnacht ſoll niemands mehr einge-
laſſen werden/es ſey dann nötthige Poſt.
Wenn dann Erlaubnuß da iſt/ vnd die Fallbruck herab gelaſſen/Wagen/ Pferd vnd
Perſonen hinein kommen/ſoll die Fallbrucken/vnd alles widerumb auffzogen vnd beſchloſ-
ſen/ vnd dann ein groß Liecht/von oben herab gelaſſen/alles beſichtiget/vnd die perſonen
abgezahlet/vnd dann denen neben der Porten angezeiget werden/wer da ſey/iſt etwas arg-
weniſch/ mehr Perſonen darzu holen/wa nit/ das Thor öffnen/als dann die Fallbruck he-
rab laſſen/ſolche außlaſſen/vnd alles widerumb beſchlieſſen.
Wolte man aber jemands bey Nacht hinauß laſſen / ſo ſoll jemands vom Oberſten o-
1010Ordnung mit @em
Außlaſſen.
der Wachtmeiſter mit kommen/vnd die Loſung bringen/alle Perſonen auffſchreiben/vnd
dann denen droben/ obenauff klinglen/vnd ſoll die Loſung geſchriben in einem Körblin hi-
nauffziehen / als dann ſoll mit dem Auß wie mit dem Einlaß gehandlet werden.
Doch ſoll
keiner von Oben herab kommen/vnd ſo viel in kürtze von den Einläſſen/wiewol ſie an Ve-
ſtungen/weil die Wachten gantz ſein vnd bleiben ſollen/niemands auß oder eingelaſſen ſol-
te werden.
Gleichfalls ſoll es mit den Wachten an Waſſerflüſſen gehalten werden/ das

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