Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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32937 welche es bewirkt, daß alle Dinge, die man in der Höhe frei
ſich ſelbſt überläßt, zur Erde herabfallen.
Es wird ferner
ſchon jeder beobachtet haben, daß ein Stein, der aus dem Fenſter
des erſten Stockwerkes auf die Erde fällt, weit weniger kräftig
aufſchlägt als ein Stein, der vom Dach fällt, und daß er erſt
langſam zu fallen anfängt und dann mit immer wachſender
Geſchwindigkeit zur Erde ſtürzt.
Das alles ſind ganz richtige Wahrnehmungen, und ſie ſind,
wie wir zeigen werden, durch die Geſetze der Anziehung der
Erde begründet.
Durch dieſe Geſetze aber iſt das Fallen der
Körper derart genau beſtimmt, daß man mit vollkommenſter
Gewißheit angeben kann, wie lange es dauert, bevor der
Stein, von einer Turmſpitze fallend, die Erde erreicht und wie
ſtark der Stoß ſein wird, mit dem er anprallt.
Ja dieſe
Beſtimmungen, die man die Geſetze des Falles nennt, ſind ſo
ſicher, daß man aus einem fallenden Stein viel Wichtiges
lernen kann.
Iſt z. B. ein Stein von der Spitze eines Turmes
zur Erde gefallen und man hat ſich genau die Zeit gemerkt,
die er dazu gebraucht hat, um von oben herabzukommen, ſo
kann man hieraus mit der vollſten Genauigkeit berechnen, wie
hoch der Turm iſt.
Oftmals findet man Steine in der Erde,
aus deren Lage man merkt, daß ſie aus der Luft herabgefallen
ſein müſſen, denn ſie ſind ſo ſtark in die Erde eingeſchlagen,
daß ſie tief unter der Oberfläche liegen.
Wiegt man einen
ſolchen Stein genau und unterſucht man hierzu die Tiefe des
Loches, das er in die Erde gemacht und die Beſchaffenheit des
Bodens, auf welchem dies geſchah, ſo lehren die Geſetze des
Falles ſehr genau beſtimmen, von wo herab der Stein ge-
kommen ſein muß, welchen Weg er dabei genommen, mit
welcher Geſchwindigkeit er anprallte, und welche Zeit er zu
ſeiner Luftreiſe gebraucht hat.
Ja, man hat aus ſolchen Steinen
jetzt bewieſen, daß ſie zuweilen gar nicht von der Erde her-
ſtammen, ſondern kleine Himmelskörper ſind, die man

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