Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...
page |< < (104) of 357 > >|
333104Vom Geſchütz vnd deſſen Ordnung.
Weil man aber bald am ſchantzen/ beſchieſſen/ vndergraben/ſprengen/ bawen vnnd
anderm allem mercken vnd ſehen kan / wa der Feind angreiffen / vnnd ſeinen weg herzu
nemmen wird/ſo kan man auch gleichfals ſich darauff rüſten / mit gegengraben / bawen/
vñ das Geſchütz in ſolche rechte ordnung ſtellen/ vñ allen vorrhat zur Gegenwehr/voll@om-
men/ vnd nach notturfft in die hand reichen.
Wenn nun alles in rechter ordnung ſteht/ vnd der Feind anlauffen will/ ſo müſſen 6.
11Sechß haubtſchü@-
ſe.
hauptſchütz zum wenigſten auß allen Stucken geſchehen / ohne was das flein geſchoß/ als
Hacken/ Muſchketen vnd Handrhor thun / das hierein nicht zurechnen / dann daſſelb wie
ein Hagel wechſels weiß fortgehn ſoll/ doch fönnen neben vnd zwiſchen diſen Hauptſchütz-
en/ mehr geſchehen/ iſt es deſto beſſer / wie auch im auffſteigen/ dann vilmehr daran gelegen
iſt / wann man den Feind an dem ort erlegen kan / wenn er ſein Gegenwehr brauchen ſoll/
herdurch werden die (im folgen) viel mehr gehindert / dann wann die hinderſten erligen/
vnnd die vordern ohne noht fort fönnen fommen/ hier auff iſt achtung zugeben.
Es können vnd ſollen auch wol mehr Schütz geſchehen/ich aber zeig allein die Haupt-
ordnung an/ auff das alles deſto baß verſtanden werden möge.
Mit den Hauptſtucken / ſo bald der Feind zum Sturm hinder der Schantz ſich Erſt-
22Der erſt hanbt-
ſchus.
lichen herfür thut/vnd ſich biß an den Lauff völlig erblößt/ſollen alle Stuck geſchwind/ſo ſie
geladen/dahin gericht werden (ohn allein die vndern vnd obern Streichen hin der dem Flü-
gelnicht) die andern aber alle ſollen erſtlich ordenlich auff den Feind abgehn / hinder oder
auff die Dachung hinauß/ vnd vom Bollwerck S bei Num.
12. an/ vnd alſo fort am gantzen
Geſicht/Flügel/Caualier/Wahl/ vnd mitler Caualier/ vnd auff dem Wahl/darnach das
geſicht des Bollwercks T biß an das ort oder ſpitzen bei Num.
13. Doch ſoll man ſehen/ das
33Correctio der ord-
nung diſes ſchüſſes.
allwegẽ die höchſten Wehren/als die Caualier zum erſten herumb/darnach noch niderer/vñ
alſo durchauß ſchieſſen/deñ wenn die vnderſten vor ſchieſſen/ köntẽ die obern vor dem rauch
vñ dampff nicht mehr ſehen/ wahin ſie reichen oder ſchieſſen/alſo vndẽ herumb/auch mit ei-
ner rechten ordnung/ wie zuvor auch gemelt worden iſt/ damit keins das ander hindere.
Erſtlichen ſoll man achtung haben/ das der erſt Hauptſchutz alſo an ein ort gehe/ mit
allen Stucken / da der Feind zum anlauff herein bricht / als wenn er bei Num.
14. herein
breche/ daman an den Linien ſicht/ das von einem ſpitz des Bollwercks / biß zum andern
ſpitz des andern Bollwercks zu rings hervmb koſñen/ was darzwiſchen ligt/ vnd von allem
dahin geſchoſſen werden kan/ ohn alle hindernuß mit allen Stucken.
Den andern ſchutz/ che das man wider lad / fompt der Feind inn der weil auff den
44Der ander haubt-
ſchus.
Lauff/da kan der ander Hauptſchutz geſchehen / allenthalben durchauß / vnnd kan von den
nächſten Wehren / auch von den gröbſten Stucken mit Schrot geſchoſſen werden / wie
dann ein verſtändiger Zeug auch Büchſſenmeiſter anordnung thun ſoll / dieweil ſich der
Feind entplößt/ rz.
Der dritt Hauptſchutz geſchicht / wenn der Feind inn Lauffgraben kompt / auch in
55Der dritt hanbt-
ſchus.
den vndern Lauffin den Graben / da müſſen auff Lit.
S deſſelbigen Bollwercks abermah-
len die oberſten zum erſten ſchieſſen/ dann die letſten in den vndern Streichen/ die ſchieſſen
66Der vnön Streich-
en erſte haubtſchus.
da den erſten ſchutz in den Streichen / dieweil der Feind erſimals in die tieffe kompt / vnd
von den vndern auch hindern obern Strichen / das erſtmahl geſehen wird / dieweil ſich der
Feindentblöſſen muß/kan von den nächſten/ auch höhern Wehrẽ von den gröbſten Stuck-
en mit Hagel geſchoſſen werden / da dann alle Stuck auff beide weg gerüſt ſein ſollen / auch
etwann beides als Kugeln vnnd Hagel mit einander ſchieſſen ſönnen / ohn alle hindernuß,
Der vierdte ſchutz geſchich vaſt mitten im Graben / da hört man auff dem Boll-
77Der viertt hanbt-
ſchus.
werck T mit dem groben geſchütz auff (wann anders der Feind ſamenthafft iſñ Graben ſein
ſolte/ vnnd der nachlauff fort were) dann man nit mehr vnder ſich kan/da muß man (wenn
das Bollwerck geöffnet) fürtze Streichbüchſſen / vnd andere gegenwehr gebrauchen / wie
ich zu voran im Sturm angezeigt / aber die neben Wehren fönnen jhr werck fort verrich-
ten / haben fein andere hindernuß / dann etwann den rauch / wenn der zu ſtarck vber han@
88Wenn der Rauch zu
ſtarck vber hand
nemme.
neſñe/ kan man mit Hagel vñ Schroten beſſer vnder den hauffen koſñen/vñ imrauch

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index