Böckler, Georg Andreas, Theatrum machinarum novum, Das ist: Neu vermehrter Schauplatz der Mechanischen Künsten, handelt von allerhand Wasser-Wind-Ross-Gewicht- und Hand-Mühlen ... beneben nützlichen Wasserkünsten

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3418 Waſſer-Künſte.
kan man alſo zugleich eine oder vielerley Ma-
teri auff einmal arbeiten/ die Form des Stämpf-
fels mit aller Zugehör/ ſampt dem Wellbaum
des Waſſr-Rads iſt bey A. B. C. D. E. zuſehen.
74[Figure 74]
Die LXX. Figur.
Eine Stampff-Mühl zum Pul-
ver-Machen.
DIeſe Mühl iſt den vorigen nicht ungleich
wrrd durch das Waſſer-Rad A. umge-
trieben/ an deſſen Wellbaum B. ſo acht-eckicht
Heb-Arme C. C. befeſtiget/ welche hernach die
Stämpffel D. D. D. überſich heben/ und wie-
der fallen laſſen/ kan vornemlich zu dem Koh-
len brechen gebraucht werden/ man mag aber
ſo viel Stämpffel anordnen/ als man will/ je
nach deme man einen ſtarcken Trieb des Waſ-
ſers haben kan.
75[Figure 75]
Die LXXI. Figur.
Eine Waſſer-Kunſt.
DIeſes iſt eine ſchöne und nützliche Waſſer-
Kunſt/ kan entweder durch ein Pferd/ eine
oder meiſt zwo Perſonen von der Hand regieret
werden/ und geſchiehet ſolches/ zum füglich-
ſten/ wann der Wellbaum M. mit B. herum ge-
führet wird/ und werden unten an den Well-
baum drey ſtarcke Scheiben/ C. ſo im Diam.
vier Schuh und vier Zoll dick/ von Eichen-
Holtz/ befeſtiget/ und ungefehr acht Zoll weit
über einander geſetzet/ in ein Drittel aber dieſer
Scheiben/ K. L. werden ſtarcke eiſerne Spin-
deln gemacht/ wie bey A. A. zuſehen/ hernach
werden zwo liegende Rahme D. und E. ſo auff
beiden Seiten in eine Nuet gehen/ von gutem
harten Holtz gekämmet/ und gehen dieſe in dem
Umtreiben hinter ſich und vor ſich/ als durch
die zwo eiſerne Schiebſtangen F. F. die Pomp-
pen G. G. H. I. oder das Druckwerck regieren.
Nota. Es kan dieſe Waſſer-Kunſt/ oder
vielmehr derſelbigen Rahmen/ mit dem gantzen
Geſtell/ auch überſich oder auffrecht angeſtel-
let/ und an einem zimlichen engen Platz ange-
ordnet werden/ und iſt ſolches Werck zuſehen/
in Lothringen/ welches Anno 1603.
zu Anno-


ſier daſelbſten angerichtet/ und das Waſſer da-
mit etlich Schachte tieff/ in einem Silber-und
Kupffer-Bergwerck ausgehoben worden.
76[Figure 76]
Die LXXII. Figur.
Eine Walck-Mühle.
DIeſe Mühl kan an einem flieſſenden
Bach leichtlich angeordnet werden/ und
treibt das Waſſer-Rad A. den Well-
baum/ mit ſeinen Heb-Armen C. um/ welche
Arme alsdann die gekerbte Klappen D. D.
auffheben/ und wieder fallen laſſen/ deren man
dann ſo viel/ als es die Gelegenheit des Orts/
und Stärcke des Waſſers leiden will/ anord-
nen kan/ bey E. und F. kan ein Keſſel mit einem
Wind oder gemeinem Ofen/ zum einweichen
der Tücher/ gebauet werden.
Wir hetten von Walck-Mühlen vielerley
Gattung ſetzen können/ weilen aber ſolche ge-
mein/ hat man/ wegen Vergröſſerung und
Häuffung der Unkoſten dieſes Wercks/ ſolches
hiemit unterlaſſen.
77[Figure 77]
Die LXXIII. Figur.
Eine Papyr-Mühl.
GEgenwärtige Mühl/ kan/ wie die vor-
hergehende/ an einem Waſſer-Fluß an-
geordnet werden/ erfordert aber ein ſtärcker
Waſſer/ als die vorige/ und wird der acht-
eckichte Wellbaum B. durch das Waſſer-Rad
A. umgetrieben/ auch heben die Zwerch-Arme
C. des Wellbaums B. die ſechs Klappen Häm-
mer D. D. D. E. E. E. auff/ und laſſens wieder
in ihre darunter ſtehende Kaſten auff die Lum-
pen fallen.
Nota. Es muß aber auch ein Waſſer-Rin-
ne/ durch welche das Waſſer auff die Lumpen
und in derſelben Käſten lauffet/ angeordnet
werden/ und ſollen die Käſten/ mit ihrem ge-
bührlichen Ablauff des Waſſers verfertiget
werden.
Die Materi der zerſtoſſenen Lum-
pen/ wird mit einer Gitter ferner aus dem
Waſſer-Zuber G. ausgehoben/ und wird das
Papyr unter der Preſſe F. auff einander ge-
ſetzet.

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