Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

Page concordance

< >
Scan Original
371 349
372 350
373 351
374 352
375 353
376 354
377 355
378 356
379 357
380 358
381 359
382 360
383 361
384 362
385 363
386 364
387 365
388 366
389 367
390 368
391 369
392 370
393 371
394 372
395 373
396 374
397 375
398 376
399 377
400 378
< >
page |< < (320) of 885 > >|
    <echo version="1.0RC">
      <text xml:lang="de" type="free">
        <div xml:id="echoid-div618" type="section" level="1" n="321">
          <pb o="320" file="0342" n="342" rhead="Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Sonnenuhren,"/>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s7957" xml:space="preserve">Der Uhrmittelpunct iſt ein Durchſchnitt der Uhrfläche mit der Uhrare,
              <lb/>
            welche durch die Spitze des Zeigers gehet, und die parallel mit der Weltare
              <lb/>
            iſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s7958" xml:space="preserve">Alle Stundenlinien laufen in dem Mittelpuncte der Uhr zuſammen.</s>
            <s xml:id="echoid-s7959" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s7960" xml:space="preserve">Alle Flächen der Uhren können einen Mittelpunct haben, auſſer
              <gap/>
            nen, wel-
              <lb/>
            che Oriental-Occidental-und Polaruhren ſind, deren Stundenlinien einander
              <lb/>
            parallel ſind, wie auch eben ſolchen die Weltare.</s>
            <s xml:id="echoid-s7961" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s7962" xml:space="preserve">Die Verticallinie der Uhrfläche iſt die Perpendicularlinie, die von der
              <lb/>
            Spitze des Zeigers biß auf ſeinen Fuß herunter fället; </s>
            <s xml:id="echoid-s7963" xml:space="preserve">hingegen die Verti-
              <lb/>
            callinie eines Orts iſt die gerade auf den Horizont perpendicularfallende Li-
              <lb/>
            nie, die durch die Spitze des Zeigers gehet.</s>
            <s xml:id="echoid-s7964" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s7965" xml:space="preserve">Es gibt auch zweyerley Mittagslinien, davon die eine die eigentliche Me-
              <lb/>
            ridianlinie der Fläche oder die Subſtylarlinie iſt, weilen ihr Zirkel durch die
              <lb/>
            Verticallinie der Fläche, und folglich durch den Fuß des Zeigers gehet; </s>
            <s xml:id="echoid-s7966" xml:space="preserve">die
              <lb/>
            andere, welche die Meridianlinie des Orts iſt, hat ihren Meridianzirkel, der
              <lb/>
            durch die Verticallinie des Orts gehet.</s>
            <s xml:id="echoid-s7967" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s7968" xml:space="preserve">Wann die Sonnenuhr weder gegen Morgen noch Abend abwei-
              <lb/>
            chet, fället die Subſtylarlinie oder die Mittagslinie der Fläche auf die Mit-
              <lb/>
            tagslinie des Orts, oder auf die Linie der zwölften Stunde, es mag gleich
              <lb/>
            die Uhrfläche vertical oder horizontal, oder gar über oder unter ſich genei-
              <lb/>
            get ſeyn.</s>
            <s xml:id="echoid-s7969" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s7970" xml:space="preserve">Die Horizontallinie einer Uhr iſt der Durchſchnitt der Uhrfläche mit
              <lb/>
            einer Fläche, die horizontal oder wagrecht laufet, und durch die Spitze des
              <lb/>
            Zeigers gehet.</s>
            <s xml:id="echoid-s7971" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s7972" xml:space="preserve">Die Aequinoctiallinie iſt der Durchſchnitt der Uhrfläche mit der Flä-
              <lb/>
            the des Aequinoctialzirkels. </s>
            <s xml:id="echoid-s7973" xml:space="preserve">Dieſe Linie ſtehet allezeit mit der Subſtylarli-
              <lb/>
            nie winkelrecht; </s>
            <s xml:id="echoid-s7974" xml:space="preserve">daß man alſo, wann die Subſtylarlinie gezogen, und ein
              <lb/>
            Punct von der Aequinoctiallinie gegeben worden, auch die Stellung dieſer
              <lb/>
            ganzen Linie hat. </s>
            <s xml:id="echoid-s7975" xml:space="preserve">Wann aber im Gegentheil die Aequinoctiallinie gegeben
              <lb/>
            worden, wird man die Subſtylarlinie haben können, welche die Linie ſeyn
              <lb/>
            wird, die auf dieſe Aequinoctiallinie perpendicular oder zu geraden Win-
              <lb/>
            keln laufet, und welche durch den Fuß des Zeigers, wie auch durch das
              <lb/>
            Uhrmittelpunct gehet.</s>
            <s xml:id="echoid-s7976" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s7977" xml:space="preserve">Die Linie der ſechſten Stunde gehet allezeit in den abweichenden Uhren
              <lb/>
            durch den Durchſchnitt der Horizontallinie mit der Aequinoctiallinie. </s>
            <s xml:id="echoid-s7978" xml:space="preserve">Alſo
              <lb/>
            iſt das Punct des Durchſchnitts dieſer zwoen Linien ein Punct von den Pun-
              <lb/>
            eten der ſechſten Stunde.</s>
            <s xml:id="echoid-s7979" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s7980" xml:space="preserve">Das Punct, wo die Subſtylarlinie und die Meridianlinie einander
              <lb/>
            durchſchneiden, iſt der Mittelpunct der Uhr.</s>
            <s xml:id="echoid-s7981" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s7982" xml:space="preserve">Wann man eine Uhr machen will, muß man zuerſt ſuchen, was die
              <lb/>
            Fläche vor eine Stellung, zum Exempel, eine Mauer, oder ſonſt etwas, auf
              <lb/>
            welche man ſolche aufzureiſſen verlanget, in Anſehung der Sonne und der
              <lb/>
            vornehmſten Himmelszirkel habe. </s>
            <s xml:id="echoid-s7983" xml:space="preserve">Um dieſes nun zu bewerkſtelligen, </s>
          </p>
        </div>
      </text>
    </echo>
Impressum