Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

List of thumbnails

< >
341
341 (49)
342
342 (50)
343
343 (51)
344
344 (52)
345
345 (53)
346
346 (54)
347
347 (55)
348
348 (56)
349
349 (57)
350
350 (58)
< >
page |< < (50) of 624 > >|
    <echo version="1.0RC">
      <text xml:lang="de" type="free">
        <div xml:id="echoid-div177" type="section" level="1" n="135">
          <pb o="50" file="342" n="342"/>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s4636" xml:space="preserve">mag, ſo richtig und ſo wichtig iſt er für die Aſtronomie, wie
              <lb/>
            wir dies ſogleich ſehen werden.</s>
            <s xml:id="echoid-s4637" xml:space="preserve"/>
          </p>
        </div>
        <div xml:id="echoid-div180" type="section" level="1" n="136">
          <head xml:id="echoid-head155" xml:space="preserve">
            <emph style="bf">XVIII. Der Lauf des Mondes verglichen mit</emph>
            <lb/>
            <emph style="bf">dem Lauf einer Kanonenkugel.</emph>
          </head>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s4638" xml:space="preserve">Man kann durch eine ſehr leichte Rechnung zeigen, mit
              <lb/>
            welcher Kraft eine Kugel aus einer Kanone geſchoſſen werden
              <lb/>
            muß, um ſie rings um die Erde herum zu treiben, ſodaß
              <lb/>
            die Kugel, wenn ſie nach Oſten abgeſchoſſen worden iſt, nach
              <lb/>
            einiger Zeit von Weſten her wieder an dem Ort, wo die
              <lb/>
            Kanone ſteht, ankommt, etwa wie ein Reiſender, der eine Reiſe
              <lb/>
            um die Erde gemacht hat.</s>
            <s xml:id="echoid-s4639" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s4640" xml:space="preserve">Dieſe Rechnung, die ſchon für Anfänger in der Mathe-
              <lb/>
            matik ſehr leicht iſt, ergiebt, daß eine Kanone, die ſo ſtark
              <lb/>
            geladen werden könnte, daß ſie eine Kugel in der erſten Sekunde
              <lb/>
            8090 Meter weit treibt, ausreichen würde, dieſen Verſuch zu
              <lb/>
            machen. </s>
            <s xml:id="echoid-s4641" xml:space="preserve">Eine Kugel, mit ſolcher Kraft geſchleudert, würde
              <lb/>
            zwar nach einer Sekunde fünf Meter zur Erde herabgeſunken
              <lb/>
            ſein; </s>
            <s xml:id="echoid-s4642" xml:space="preserve">allein da die Erde ſelber auf eine Strecke von 8090 Meter
              <lb/>
            eine Krümmung von fünf Metern hat, ſo würde die Kugel
              <lb/>
            der Erde nicht näher gekommen ſein als vorher, und ſie würde
              <lb/>
            nun weiter laufend ſtets in derſelben Lage zur Erde bleiben,
              <lb/>
            ſo daß ſie endlich von der andern Seite her wieder am Ort
              <lb/>
            anlangen könnte, wo ſie abgeſchoſſen wurde.</s>
            <s xml:id="echoid-s4643" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s4644" xml:space="preserve">Denken wir uns z. </s>
            <s xml:id="echoid-s4645" xml:space="preserve">B.</s>
            <s xml:id="echoid-s4646" xml:space="preserve">, in Fig. </s>
            <s xml:id="echoid-s4647" xml:space="preserve">8 ſei M der Mittelpunkt
              <lb/>
            der Erde, von B aus werde eine Kugel in der Richtung
              <lb/>
            nach D abgeſchoſſen, ſo würde alſo die Schleuderkraſt nach einer
              <lb/>
            Sekunde die Kugel bis D, die Anziehungskraft dagegen ſie nach
              <lb/>
            E treiben. </s>
            <s xml:id="echoid-s4648" xml:space="preserve">Nach dem Satz vom Parallelogramm der Kräfte
              <lb/>
            wiſſen wir, daß ſie in Wirklichkeit nach C gelangt. </s>
            <s xml:id="echoid-s4649" xml:space="preserve">C iſt </s>
          </p>
        </div>
      </text>
    </echo>