Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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Aber auch weiter über das Planetenſyſtem hinaus gilt
das Geſetz der Anziehung der Himmelskörper aufeinander.
Die Fixſterne, von denen der nächſte von dem Aſtronomen
Beſſel beobachtete an 13 Billionen Meilen von uns entfernt
iſt, werden gleichfalls durch das Geſetz der Anziehung be-
herrſcht.
In den Regionen des Himmels, die unſer Auge im
Dunkel der Nacht durchdringt, exiſtieren Doppelſterne, das
heißt:
je zwei Sonnen, die ſich um einander bewegen. Sie
ſind ſo entfernt von uns, daß die beiden Sonnen für das bloße
Auge wie ein einziger Stern erſcheinen, gleichwohl ſind ſie in
Wirklichkeit viele Millionen Meilen von einander entfernt und
ſie beſchreiben Kreiſe um einander, die ganz genau beweiſen,
daß das Geſetz der Anziehung, wie es hier auf Erden exiſtiert,
auch in jenen fernſten Welträumen Geltung hat, woher das
Licht, das ſich in einer Sekunde doch 40,000 Meilen bewegt,
Jahrzehnte, ja Jahrhunderte und Jahrtauſende braucht, um
bis zu uns zu gelangen.
XX. Worin liegt die Kraft der Anziehung?
Wir haben bisher verſucht, die Anziehungskraft, welche
den Himmelskörpern eigen iſt, im allgemeinen kennen zu
lernen.
Es entſteht nun aber die Frage, worin liegt dieſe
Anziehungskraft?
Beſitzen die Himmelskörper eine Art von
Magnet, der in ihrem Innern ſteckt, wie ein Kern in einer
Hülle und gehört dieſe Kraft nur dieſem an;
oder liegt dieſe
Kraft in dem Stoffe ſelber, der dieſe Himmelskörper bildet,
ſo daß die Anziehung ein Ergebnis des Stoffes iſt?
Die Antwort auf dieſe Frage iſt nicht minder beſtimmt
und ſicher, als die Geſetze der Anziehung es ſind.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Erde und ebenſo
irgend ein Planet oder Fixſtern ihre Anziehungskraft

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