Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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36270 man mag die Nadel nach einer beliebigen anderen Richtung
hinſtellen, ſie wird immer, ſobald man ſie frei läßt, zurück-
kehren in ihre frühere Stellung und in dieſer ruhig verharren.
Merkt man ſich die Himmelsgegend, nach welcher die zwei
Enden der Nadel hinzeigen, ſo nimmt man wahr, daß die eine
Seite der Nadel regelmäßig nach Norden, die andere nach
Süden zeigt.
Dieſe Stellung der Nadel iſt ſo weit regelmäßig,
daß man in finſterer Nacht, in einem Walde, auf dem Meere
oder in einer Wüſte, wo man nicht weiß, wohin man ſich zu
wenden hat, wenn man nach einer beſtimmten Himmelsgegend
reiſen will, nur eine ſolche Nadel braucht, um ſofort zu ſehen,
wo Norden und wo Süden iſt.
Der Kompaß, der in der
Schifffahrt eine ſo wichtige Rolle ſpielt, iſt nichts anderes, als
eine ſolche Nadel.
Freilich muß man ſich zu dieſem Zweck die beiden Enden
der Nadel genau bezeichnen, damit man ſie nicht verwechſele,
und thut man das, drückt man z.
B. an die eine Seite der
Nadel ein Stückchen Wachs, ſo wird man wahrnehmen, daß
ein bedeutender Unterſchied zwiſchen den beiden Enden der
Nadel ſtattfindet, daß das eine Ende immer nach Norden und
das andere immer nach Süden zeigt, und wenn man ſie
umkehrt, ſie ſich beide wieder zurückbewegen, bis ſie in ihrer
früheren Lage ruhen können.
Nehmen wir an, man hätte ſich das eine Ende, das nach
Norden zeigt, mit einem angeklebten Stückchen Wachs genau
bezeichnet, ſo würden wir wiſſen, daß dies ſtets das nördliche
Ende des Magneten, das andere das ſüdliche Ende iſt.
Man
nennt die Enden der Nadel die Pole derſelben und bezeichnet
daher das eine Ende, das nach Norden zeigt, mit dem Namen
Nordpol, das andere Ende, das nach Süden zeigt, mit dem
Namen Südpol.
Und nun, da wir ſo weit ſind, wollen wir die auffallenden
Erſcheinungen, die dieſe Pole darbieten, näher kennen lernen.

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