Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897
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Vor allem aber wollen wir das hervorheben, was die
Thatſachen ganz unleugbar feſtſtellen
Durch die beſchriebenen Thatſachen belehrt, kann kein
Menſch verkennen, daß hier eine Kraft wirkſam iſt, eine Kraft,
deren Wirkung man ſieht, ohne die Kraft ſelber wahrnehmen
zu können.
Dieſe Kraft iſt eine Kraft der Anziehung und
unter gewiſſen Fällen eine Kraft der Abſtoßung.
Sie iſt in
der Magnetnadel verborgen und tritt, ſo lange man ihr kein
Eiſen nahe bringt, ſcheinbar nicht hervor, giebt ſich aber in
ihrer Einwirkung auf Eiſen vollſtändig kund.
Unterſucht man die Kraft der Anziehung und die der Ab-
ſtoßung, ſo findet man, daß auch dieſe Kraft mit der Ent-
fernung abnimmt und zwar ganz wie die Kraft der Anziehung
der Maſſen;
ſie nimmt quadratiſch mit der Entfernung ab,
das heißt beiſpielsweiſe:
ein Stück Eiſen, das zwei Zoll weit
vom Magneten liegt, wird viermal ſchwächer angezogen als
ein anderes Stück, das nur einen Zoll weit ſich vom Magneten
befindet.
Zwei Arten der Anziehungskraft haben wir bereits kennen
gelernt.
Erſtens die Anziehungskraft der Atome in jedem
Körper und zweitens die Anziehungskraft der Maſſen auf ent-
fernte andere Maſſen.
Dieſe zwei Arten der Anziehungskraft
unterſcheiden ſich, wie wir bereits geſehen haben, in weſent-
lichen Punkten.
Während die Anziehungskraft der Atome in
einer höchſt wunderbaren Weiſe mit einer Abſtoßungskraft ge-
paart iſt, findet bei der Maſſenanziehung keine Abſtoßung ſtatt.
Ferner wirkt die Wärme außerordentlich ſtark auf die An-
ziehungskraft der Atome ein, während ſie auf die Maſſenan-
ziehung ohne Einfluß iſt.
Jetzt, wo wir eine dritte Anziehung kennen lernen, die
magnetiſche Anziehung, ſehen wir in ihr gewiſſermaßen beide
früheren Kräfte in dieſen Punkten vereinigt.
Wir ſehen hier
Anziehung aus der Ferne, zugleich nehmen wir wahr, daß

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