37381
leicht und ſchnell magnetiſch, während man für die Magneti-
ſierung von gehärtetem Eiſen eine größere Menge von Zeit
und Geduld verwenden muß. Dafür verliert das weiche Eiſen
aber ſeinen Magnetismus auch wieder, ſobald die Kraft, die
ihn ihm verlieh, zu wirken aufhört; Stahl dagegen behält
ſeinen Magnetismus, wenn er ihn erſt einmal erlangt hat,
dauernd. Woher kommt das?
ſierung von gehärtetem Eiſen eine größere Menge von Zeit
und Geduld verwenden muß. Dafür verliert das weiche Eiſen
aber ſeinen Magnetismus auch wieder, ſobald die Kraft, die
ihn ihm verlieh, zu wirken aufhört; Stahl dagegen behält
ſeinen Magnetismus, wenn er ihn erſt einmal erlangt hat,
dauernd. Woher kommt das?
Bei ungefähr gleicher Zuſammenſetzung aus Eiſen mit
etwas Kohle wird Eiſen, welches geglüht worden iſt, und das
man langſam hat abkühlen laſſen, weiches Eiſen, während ge-
glühtes Eiſen, das man plötzlich im Waſſer abkühlt oder ab-
löſcht, hartes Eiſen wird. Beim Glühen des Eiſens werden
nämlich durch die ausdehnende Wirkung der Wärme die Atome
des Eiſens von einander entfernt. Wird nun das Eiſen langſam
abgekühlt, ſo daß man weiches Eiſen erhält, ſo können die
Atome ſich gemächlich wieder in ihre frühere Lage begeben; es
ſind relativ große Zwiſchenräume zwiſchen den Atomen, und
dieſe können daher bei magnetiſchen Einwirkungen leicht und
bequem ſich in die Richtung der magnetiſchen Kraft ein-
ſtellen; ebenſo leicht können ſie dieſe nachher wieder verlaſſen,
wenn die magnetiſche Kraft zu wirken aufhört und infolgedeſſen
wieder nur zwiſchen den Magnetpolen der Atome abſtoßende
und anziehende Kräfte zu ſpielen beginnen, welche die Atome
wieder in die frühere, bequemere Lage zurückkehren heißen.
Wird aber das geglühte Eiſen plötzlich abgelöſcht, ſo finden
die Atome nicht Zeit, ſich in die frühere Lage einzuſtellen,
ſie müſſen ſich mit derjenigen begnügen, welche ſie gerade
einnehmen und etwas gedrängter beiſammen ſein. Infolge-
deſſen können ſie ſich bei magnetiſchen Einwirkungen nicht ſo
ſeicht bewegen; haben ſie ſich aber erſt einmal alle in die
Richtung der magnetiſchen Kraft eingeſtellt, ſo hindern ſie ſich
gegenſeitig an der Bewegung und haben daher keine Möglichkeit,
etwas Kohle wird Eiſen, welches geglüht worden iſt, und das
man langſam hat abkühlen laſſen, weiches Eiſen, während ge-
glühtes Eiſen, das man plötzlich im Waſſer abkühlt oder ab-
löſcht, hartes Eiſen wird. Beim Glühen des Eiſens werden
nämlich durch die ausdehnende Wirkung der Wärme die Atome
des Eiſens von einander entfernt. Wird nun das Eiſen langſam
abgekühlt, ſo daß man weiches Eiſen erhält, ſo können die
Atome ſich gemächlich wieder in ihre frühere Lage begeben; es
ſind relativ große Zwiſchenräume zwiſchen den Atomen, und
dieſe können daher bei magnetiſchen Einwirkungen leicht und
bequem ſich in die Richtung der magnetiſchen Kraft ein-
ſtellen; ebenſo leicht können ſie dieſe nachher wieder verlaſſen,
wenn die magnetiſche Kraft zu wirken aufhört und infolgedeſſen
wieder nur zwiſchen den Magnetpolen der Atome abſtoßende
und anziehende Kräfte zu ſpielen beginnen, welche die Atome
wieder in die frühere, bequemere Lage zurückkehren heißen.
Wird aber das geglühte Eiſen plötzlich abgelöſcht, ſo finden
die Atome nicht Zeit, ſich in die frühere Lage einzuſtellen,
ſie müſſen ſich mit derjenigen begnügen, welche ſie gerade
einnehmen und etwas gedrängter beiſammen ſein. Infolge-
deſſen können ſie ſich bei magnetiſchen Einwirkungen nicht ſo
ſeicht bewegen; haben ſie ſich aber erſt einmal alle in die
Richtung der magnetiſchen Kraft eingeſtellt, ſo hindern ſie ſich
gegenſeitig an der Bewegung und haben daher keine Möglichkeit,
A.
Bernſtein, Naturw.
Volksbücher III.