Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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X. Die Wirkung des elektriſchen Stromes
auf Eiſen.
Die bedeutendſte Anwendung, die man von der Kraft des
elektriſchen Stromes macht, iſt die Eigenſchaft desſelben, Eiſen
beliebig oft in einen Magneten zu verwandeln.
Mit einem
Worte:
die am meiſten praktiſch ins Leben eingreifende Ver-
wendung des elektriſchen Stromes liegt im Verhältnis der
Elektrizität zum Magnetismus.
Wieder iſt hier der erſte Beginn der großartigſten Ent-
deckung faſt wie ein Kinderſpiel.
Zuerſt wurde die Entdeckung
gemacht, daß der elektriſche Schlag der Reibungs-Elektrizität
einer Magnetnadel die magnetiſche Eigenſchaft benehmen kann.
Sodann fand man bei weiterer Beobachtung, daß eine Magnet-
nadel, die, wie wir wiſſen, mit einer Spitze nach Norden und
mit der andern nach Süden hinweiſt, ſofort dieſe Stellung
verläßt, wenn man ſie in die Nähe eines Drahtes hält, durch
welchen ein elektriſcher Strom ſich bewegt.
Zuletzt endlich ent-
deckte der geiſtreiche däniſche Naturforſcher Oerſted die eigent-
liche Hauptſache (im Jahre 1820).
Seine Entdeckung iſt einfach ausgedrückt folgende:
Wenn man einen Draht um eine Eiſenſtange windet, wie
es in der noch nachher zu beſprechenden Fig.
7 mit den beiden
ſeitwärts ſtehenden Säulen und Fig.
9 geſchehen iſt, und durch
den Draht einen elektriſchen Strom gehen läßt, ſo wird die Eiſen-
ſtange plötzlich in einen Magneten verwandelt.
Die gleiche Er-
ſcheinung zeigt uns das Inſtrument auf der linken Hälfte der
Fig.
11 (Seite 42), wo nicht die Eiſenſtange ſelbſt umwickelt iſt,
ſondern eine cylindriſche Holzſpule A, welche die Eiſenſtange
N S in ſich aufnimmt.
Bedingung dabei iſt, daß die Wicklung
des Drahtes um die Stange bezw.
Spule nur in einer Rich-
tung vollzogen iſt.
Unterbricht man den elektriſchen

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